Hicks lag auf dem Boden. Verzweifelt schloss er die Augen, um seinem Ende nicht sehen zu wollen. Drago holte immer weiter aus uns man konnte hören, wie mit jedem Schwung, der Morgenstern in seiner Hand schneller wurde. Ein Heulen durchdrang die Luft. Immer wenn er schneller rotierte, dann wurde es höher in der Tonlage und immer lauter. Hicks wusste, dass dieses Heulen seinen Tod vor ankündigen würde. Irgendwann würde er zu schlagen und sein Schädel würde Matsch sein. Nie wieder könnte er Astrid in die Arme schließen. Nie wieder ihr sagen, dass er sie liebte. Sie zu küssen. Dabei wollte er doch noch so viel mit ihr erleben. Doch nun war es vorbei. Hicks merkte,, dass er in wenigen Sekunden an Odins Tafel sitzen würde und Astrid erst dann wieder sehen könnte, wenn auch sie sterbe. Doch daran allein zu denken, machte ihn traurig und brachte ihn zur Verzweiflung. Die Tränen kamen in seine Nachtschattenaugen. Wie ein Floss bewegten sie sich aus diesen perfekten grünen Sehorganen, die nie wieder das Licht der Welt erblicken sollten.
So viel hatte doch Hicks schon erlebt. So viele Gefahren hatten sie durchstanden. Sie hatten Alvin getötet und seine ganze Insel versenkt. Sie hatten es geschafft, den wohl gefürchtetsten Drachenlord der Welt, ja wenn nicht gar aller Zeiten zu besiegen. Aber sollte es nun alles vorbei sein. Für Hicks konnte diese Frage nur mit einem Ja beantwortet werden. Er konnte sich nicht bewegen. Seile und Netze hatten sich um seinen Körper gelegt. Fest hielten sie ihn am Boden und keinen Muskel konnte durch diese rühren. Nicht einmal sein Maul auf sperren, um diesem Tyrannen einen Plasmaball zu verpassen. Er konnte es einfach nicht. So wartete er in ewigen Sekunden ab, um schließlich seinem Ende entgegen zu sehen.
„So du Nachtschatten. Jetzt wirst du dein Ende finden. Du bist doch nichts weiter, als einer dieser dummen Drachen, die man alles samt bezwingen kann. All deine Mythen über dich sind mir egal. Du wirst hier und jetzt sterben." Mit diesen Worten holte Drago zum finalen Schlag aus. Mit Freude im Gesicht wollte er diesen Drachen erlegen, Es machte ihm einfach Spaß zu zu sehen, wie solch ein Wesen vor ihm, gefesselt und sich nicht wehrend, vor ihm lag und er seine ganze Macht an diesem ausüben konnte. So viel Freude bereitete es ihm. So ließ er den Morgenstern noch einige Runden über seinem Kopf rotieren, um die Angst dieses Drachens, der vor ihm lag auf zu nehmen und zu genießen. Doch dann reichte es ihm. Eine letzte Drehung noch, dann wollte er zu schlagen.
Aber auf einmal verspürte er einen stechenden Schmerz in seiner Hand. Als ob ihm ein großes Insekt gebissen hatte. Aber viel stärker und schmerzhafter. Als ob sich der Stachel einer gigantischen Mücke durch seinen Arm gebohrt hatte. Und das schlimmste war noch, dass es der Arm war ,mit dem er gerade dem Nachtschatten vor sich töten wollte. Aber der Schmerz wurde von jetzt auf gleich riesig und Drago ließ die Kette, an dem das Ding befestigt worden war, los. „Ahh, verdammt, was war das?!", kam es von ihn, als er seine Waffe aus der Hand fallen ließ.
Hicks atmete kurz auf. Er dachte, dass er jetzt endlich, im Moment tiefster Verzweiflung, doch gerettet werden würde. Aber dann auf einmal verspürte er diesen drückenden und brennenden Schmerz an seinem Gesicht. Der Morgenstern hatte ihn direkt am Kopf getroffen. Hicks konnte nicht weiter, denn jetzt wurde alles schwarz um ihn. Würde er doch sterben?
„Finger weg vom Drachen!", kam es von einem der Masten, die auf Dragos Schiff die Segel hielten. Der Tyrann, der sich einem Arm vor Schmerzen hielt und langsam begriff, dass es sich dabei um eine Schusswunde handelte. Plötzlich sprang diese Gestalt, die es gesagt hatte, von dem mächtigen Stamm aus einem riesigen Baum gemacht und landete direkt vor Drago. Eine blonde junge Frau in einer schwarzen Lederrüstung funkelte sie böse an und hielt dabei ein Gewehr auf den Tyrannen.
„Oh welch eine Überraschung. Sicher eine Drachenreiterin, die um ihren Drachen trauert. Du hast zwar mir in den Arm geschossen, doch der Morgenstern schien sein Ziel doch getroffen zu haben." Erschrocken blickte Astrid zur Seite und musste geschockt fest stellen, dass ihr Hicks dort leblos lag. Eine tiefe Wunde klaffe in der Schnauze des Nachtschattens und Blut verteilte sich auf dem Deck des Schiffes und daneben lag blutverschmiert die Waffe, mit dem das ganze aus geführt worden war.
Trauer, Angst Verzweiflung und absolute Wut kochten In Astrid hoch. Hatte etwa dieser Tyrann es tatsächlich geschafft, ihren Hicks zu töten. Ihren Ehemann, den sie doch so geliebt hatte? Wenn ja, dann würde ihre Rache grausam sein. Aber wenn es nicht zu spät war und der König der Drachen noch lebte, dann würde sie ebenfalls töten. Dieser Gedanke beherrschte alle anderen in ihrem Gehirn und sonst kein anderer. Jetzt musste mit diesem Schwein ab gerechnet werden. Sofort und gleich auf der Stelle. Immer schwerer wurde Astrid Atem. Tränen liefen über das Gesicht, denn sie konnte nicht erkenne, ob Hicks noch atmete. Der Körper des Nachtschattens lag einfach noch da und das Blut strömte aus der Wunde an seinem Gesicht. Hoffentlich war es noch nicht zu spät gewesen. Hoffentlich würde Hicks noch leben, was aber nicht danach aussah. Sie rechnete mit dem schlimmsten. Aber nun musste erst einmal mit diesem Drago Blutfaust ab gerechnet werden.
„Du hast Hicks getötet. Du hast meinen Ehemann getötet!", schrie sie aus Leibeskräften aus sich heraus. Drago war darüber ein wenig verwundert. Hatte sie gerade Ehemann gesagt? „Ist es jetzt schon Berk so Sitte geworden, dass man Drachen heiratet?! Wie abartig! Na dann solltest du doch lieber ihm ins Grab folgen." Und mit diesen Worten Stürmte Drago, so schnell er konnte auf Astrid los. Sie wollte gerade schießen, doch die Patrone im Lauf wollte nicht ganz mitspielen. Sie zündete einfach nicht. Also schmiss sie die nutzlos gewordene Schusswaffe zur Seite und Zog ihr Schert. Es war jenes, was Hicks ihr vor so vielen Jahren überlassen hatte.
Die Teleskopklinge fuhr aus dem Griff. Drago zückte ebenfalls sein Schwert. Gleich darauf prallten die Klingen auf einander und der Kampf Astrid gegen Draco brach aus. Sie wollte ihren Hicks rechen um jeden Preis.
Die Schlacht war voll im Gange gewesen. Die Schiffe Berks versenkten die des Gegners Im Stundentakt. Eines nach dem anderen viel der schweren Artillerie der Draco und den sechs weiteren zum Opfer. Auf dem Flaggschiff Dragos, hatte man das Drama, was sich da unten gerade ab spielte, noch nicht bemerkt.
Die Soldaten Dragos verließen langsam ihre Posten und flohen in den Wald hinein. Sie hatten in der Bucht so eingeengt keine weitere Chance gehabt zu siegen. Alle Schiffe der Flotte wurden Stück für Stück zu Kleinholz verarbeitet. Geschütze flogen durch den Aufprall von mit Sprengstoff gefüllten Granaten, durch die Luft. Und rissen dabei die Masten mit sich.Brandbomben, ließen erst die Segel und dann den Rest der Schiffe in Flammen auf gehen. An Dragos Flotte wurde ein Exempel statuiert. Niemals sollte es diesen Kriegern ermöglicht werden, nach Berk zu kommen, außer wenn sie sich ergeben und gefangen nehmen ließen. Doch dafür musste jetzt die zweite Offensive von Land aus starten.
Den Job, das Signal zu senden, hatte Rotzbacke übernommen. Der Schiffsbauer hatte die Schlacht von Ausguck der Draco aus mit verfolgt und konnte gut beurteilen, wann sie Das Feuer einstellen konnten, denn man wollte ja nicht auf die eigenen Leute schießen. Noch für einen kurzen Moment machte er sich einen Überblick über die Situation. Das einzige Schiff, was noch halbwegs unbeschadet war, war Dragos Flaggschiff, die anderen waren entweder schon versenkt, oder gerade im Begriff dazu, dies zu tun. So schnappte er sich ein Horn, was Hicks ihm noch vor der Schlacht gegeben hatte und blies mit voller Kraft, was seine Lunge her gaben, dort hinein, um das Feuer ein zu stellen und gleichzeitig die Offensive von Land aus zu starten. Die Krieger Dragos wussten noch nicht, dass sie eigentlich die ganze zeit in der Falle saßen, doch das würde sich jetzt schlagartig ändern.
Rotzbacke blies in das Horn. Nach und Nach hörten die Geschütze der sieben Schiff auf zu feuern. Jedoch blieben sie schussbereit.
An Land wurde das Signal sofort von Heidrun und Gustav wahr genommen. Sie horchten auf und machten sich bereit für den Kampf. Die fliehenden Tyrannen mussten aufgehalten werden um jeden Preis. Sie sollten erst gar nicht die Möglichkeit bekommen zu fliehen.
„Also, macht euch bereit!!!", rief Gustav schließlich aus voller Kehle. Die Indianer mit ihren Waffen stürmten aus ihren verstecken und rannten mit ihren Kampfschreien auf die Stellungen der Soldaten Dragos. Diese, total überrascht und völlig fassungslos, was da auf sie zu kam, wurden einen nach dem anderen nieder gemetzelt. Wer sich rechtzeitig ergab, wurde gefesselt und gefangen genommen. Doch viele versuchten ihr Heil im Kampf zu finden. Sie wollten sich durch die Indianer durchschlagen, um dann irgendwo sich nieder zu lassen. Doch das verhinderte die andere Hälfte der Soldaten, die der Luftwaffe Berks angehörten. Sie traten unerwartet aus den Baumkronen hervor und stürzten sich auf die Krieger. Schüsse fielen. Die Indianer hatten genau zu gehört, als die Soldaten Berks ihnen ihre Waffen erklärte. Gezielt, als ob sie nichts anderes kannten, schossen sie einen Krieger, der kämpfen wollten, nach dem anderen nieder.
Viele nahmen es dabei persönlich, hatten viele Männer durch diese Menschen ihre Frauen und Kinder verloren, wenn sie nicht versklavt worden waren, was meist schlimmer als der Tod selbst war.
Die Drachen übernahmen den Rest. Nadder schossen mit ihren Pfeilen umher. Das donnernde Feuer von einem Gatlinggeschütz war zu hören, welches die Soldaten Dragos im Sekundentakt zu Fall brachte.
Bald schon waren die einheimischen Krieger weit in das Lager des Tyrannen vor gedrungen und machten jeden nieder, der sich nicht ergab. In den nächsten Momenten erreichten sie die berüchtigten Käfige, wo ihre Brüder und Verwandten gefangen waren. Sie musste meist über Jahre hinweg die Drecksarbeit für diese Kerle verrichten. Die Schiffe neu bauen, Erz aus der Erde holen, um Waffen her zu stellen, Die Frauen mussten dabei auch einen ganz andern Service leisten. Und wenn sie sich weigerten, dann wurde ihnen angedroht, dass ihre eingesperrten Angehörigen gleich mit umgebracht werden würden.
Aber nun nach dreißig Jahren der Unterdrückung entlud sich der Zorn der Indianer und sie stürmten zu Tausenden das Lager und befreiten die gefangenen. Freudentränen kullerten überall, als die Kämpfe sich langsam legten. Aber eine konnte noch nicht den Durst der Rache befriedigen. Es war die alte Schamanin. Sie wollte Rache für, das, was dieser zweite Anführer namens Eret ihr vor über dreißig Jahren an getan hatte. Damals noch ein junger Mann, müsste der schon weit über die fünfzig sein. Und als sie das Verlies noch einmal abging, stand plötzlich wirklich ein älterer Mann dort, der Eret in gekommenen Jahren sehr ähnelte. Sofort fragte sie: „Heißt du Eret?!", sie hielt ihm dabei ihre Muskete ins Gesicht. Der antwortete hektisch: „Ja der bin ich." - „Kennst du mich noch. Die Indianerfrau, die du vor dreißig Jahren geschändet und verstümmelt hast, sodass ich nie Kinder bekommen konnte?" Wut durchdrang die Stimme der nun über sechzig Jährigen.
Eret nickte gleich darauf ein wenig. Er konnte sich tatsächlich daran noch erinnern. Aber das war das letzte, was er dachte, denn schon fiel ein Schuss, der den Krieger direkt in die Stirn traf. Tot kippte er nach hinten um. „Tja mein Freundchen. Jetzt hattest du mich gekannt." Sie schulterte ihre alte Muskete, die sie dem toten Mann vor über dreißig Jahren geklaut hatte, und ging wie von einer Last befreit aus dem leeren Zellentrakt.
An Land waren Dragos Truppen besiegt, doch auf seinem Flaggschiff, sah die Sache noch ein wenig anders aus, denn hier tat sich Astrid langsam schwer, mit diesem Tyrannen zu kämpfen. Sie versuchte immer wieder dem alten Mann aus zu weichen. Trotz seines Alters schien Drago nichts von seinem Kampfgeist eingelöst zu haben. Er führte präzise Bewegungen mit seinem Kurzschwert aus. Die Wunde an seinem Arm kümmerte ihn dabei reichlich wenig. Diesen Schmerz musst er aushalten, wenn er an Berk seine Rache nehmen wollte. Erst hier besiegen und dann mit der Flotte Berk angreifen, dachte er sich. Doch schwelgte der Krieger schon lange nicht mehr in der Wirklichkeit, denn seine Schiff waren bis, auf dem die gerade kämpften versenkt worden und sonst waren alle seine Soldaten gefangen genommen. Er würde keine Invasion mehr starten könne, doch redete er sich ein, dass er es trotzdem immer noch schaffen könnte.
Als kämpfte er ununterbrochen gegen dieses Wikingerweib Berks weiter, um es zu besiegen. Er fand die Vorstellung, dass sie und dieser erlegte Nachtschatten dort in der Ecke mal verheiratet waren. Für ihn eine abartige Vorstellung. So etwas war unnatürlich. Ein Mensch sollte niemals einen primitiven Drachen heiraten, dem man doch nur Befehle geben konnte, indem man ihn dazu zwang.
Astrid hingegen musste immer wieder den schnellen Bewegungen Dragos ausweichen. Zwar hatte der Tyrann seine Hauptwaffe, den Morgenstern an einer Kette, nicht mehr parat, doch auch mit dem Kurzschwert schien er ein Meister zu sein. Der Stahl seiner Klinge war hochwertig und das Gronckeleisen tat sich schwer es durch zu schneiden. Einige Kerben konnte sie ja rein bringen, aber mehr auch nicht. Doch sie musste es weiter versuchen. Sie war es Hicks schuldig gewesen. Mit letztem Kampfgeist entfaltete sie ihre Kräfte und lehnte sich gegen Drago auf. Schneller und sicherer wurde sie mit jeder Bewegung. Es war für Hicks. Er musste gerecht werden. Um jeden Preis.
Und endlich es schien ein günstiger Moment zu sein, als Drago sein Schwert zu weit ausholte. Da ergriff die die Chance und schnitt die Klinge mit einem Satz durch. Drago war geschockt. Und vor Schreck stolperte er nach hinten und fiel. Astrid schien an ihrem ziel angelangt.
Drago jedoch musste sich fange, damit er diesen Kampf noch für sich entscheiden konnte. Er dachte nach. Irgend wie musste es ihm doch gelingen, sie zu töten, bevor sie mit dem Schwert auf ihn los stürmen und töten würde. Und tatsächlich war da etwas. Das Gewehr dieser junge Frau lag genau hinter ihm. Schnell drehte er sich auf den Bauch, schnappte es sich und stand schnell wieder auf, bevor sie los stürmen und ihr Werk vollenden konnte.
Astrid war geschockt. Gerade wollte sie zum finalen Schlag ausholen, als urplötzlich dieser Drago sich mit ihrem Karabiner wieder aufrichtete und auf sie zielte. Erleichtert erinnerte sie sich jedoch, dass er verklemmt war und stürmte weiter auf Drago zu.
Urplötzlich aber blieb sie stehen und war geschockt, als wie aus dem nichts ein Schuss löste...

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Der König der Drachen
FanfictionDie alternative Geschichte zu Drachenzähmen leichtgemacht 1 und 2. Hicks ist ein junger Wikinger, der sich nichts sehnlicher wünscht, als einer der besten Drachentöter auf Berk zu werden, doch als er eines Nachts einen Nachtschatten abschießt und ih...