Ich soll mir kiene Sorgen machen?!

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Hicks wusste gar nicht im ersten Moment, was er genau tun sollte. Ein Drache flog auf ihn zu und machte keine Anstalten, halt zu machen. Er zückte seine Pistole und hielt drauf. Der Bolzen war schnell entriegelt, und er war bereit, die zwanzig Patronen im Magazin zu verschießen. Aber schon im nächsten Moment, hielt er ein, denn durch die blendende Sonne erkannte er erst jetzt, um welchen Drachen es sich dabei handelte. Sikall und sein Reiter Gustav. Hicks atmete auf. Er war gerade drauf und dran gewesen, seinen besten Freund ab zu schießen. Als sicherte er wieder seine Waffe und steckte sie weg.
Als der Skrill endlich landete und der gesagte beim absteigen, seinen Helm vom Kopf nahm, starrte Hicks sofort in ein mehr als nur ungehaltenes Gesicht. Jetzt würde es Ärger geben und zwar richtig. „HICKS HORREDOUS HADDOCK III. Wir hatten eine Abmachung über das zurück kommen. Ich und die halbe Mannschaft haben nach dir und Astrid gesucht und dann befindest du dich hier in irgend einem Dorf von was weiß ich welchen fremden Leuten!" Gustav fuhr aus sich heraus. Er schien richtig wütend zu sein, doch Hicks wollte ihn beruhigen. „Es ist doch uns nichts passiert. Wir haben hier übernachtet und diese Leute hier haben uns Informationen über Drago zu kommen lassen. Beruhige dich erst einmal." - „Ich soll mich beruhigen Hicks?! Ich habe mir höllische Sorgen um dich gemacht." Gustav dachte nicht daran sich zu beruhigen. Er ließ seine ganze Wut, welche durch Sorge entstanden war nun an Hicks aus, der wohl alles über sich ergehen lassen musste. So schaltete der junge König während seiner Standpauke auf Durchzug und hörte einfach nicht zu. Ignorieren und einfach freundlich lächeln hieß nun die Devise.
Und endlich kam die erlösende Rettung in Form von Astrid, die sich neben ihren Mann stellte und Gustav nur verwundert an schaute. Sie versuchte ihn mit ihren Blicken zu beruhigen, doch das wollte auch nicht so recht klappen. Als wandte sie die selbe Taktik an wie Hicks und ließ alles über sich ergehen, ohne auch nur ein Wort zu zu hören.
Endlich schien die Standpauke überwundene, als plötzlich der Häuptling aus seinem Tipi hervor kam. Er, sein Sohn und seine Frau schritten nach einander aus seiner Behausung und traten zu Hicks und Astrid. Gustav hatte dabei nur Fragen im Kopf. Wie zum Geier hatten die beiden es geschafft, Menschen hier zu finden und dann noch loche komischen, die sich mit Federn schmückten? „Ähm Gustav, wenn ich dir vorstellen darf, das ist der Häuptling dieses Dorfes. Er und seine Schamanin haben uns viel über Drago erzählt und was sie mit ihrem Volk angestellt hatten. Sie würden und helfen, ihn zu finden und zu vernichten, wenn es geht, doch sie wollen uns nicht so recht glauben, was unsere Schlagkraft angeht, deswegen kommen er , die Schamanin und sein Sohn mit auf die Draco, wo sie alles besichtigen können und sich selbst davon überzeugen könnten, dass wir es mit Dragos Flotte auf nehmen können. Und was sagst du?" Gustav schüttelte den Kopf, jedoch nicht aus Ablehnung, sondern dadurch, dass er erst einmal die Flut aus Wörtern, die Hicks ihm da wider entgegen schmiss, verarbeiten musste. Kurz dachte darüber nach und sagte schließlich skeptisch: „Du willst also diese fremden auf unser Flaggschiff lassen, damit sie sich alles anschauen können? Bist du dir bei der Sache ganz sicher?" - „Warum nicht." Gustav atmete tief ein und überlegte sich das ganze. Hicks hatte mit ihnen schon gesprochen und wenn diese eingeborenen wirklich die Position von Dragos Flotte wusste, dann wäre diese Information Gold wert gewesen. Und wenn sie gleich mit in den krieg ziehen wollten um so besser. Eigentlich sollte das hier ja eine Forschungsreise werden, doch immer mehr wurde es zu einem militärischen Einsatz, bei dem es galt, einen alten Feind, der scheinbar von den Toten auf erstanden war, wieder einmal einen voll vor den Latz zu knallen. Also willigte er ein: „Na gut. Sie dürfen mit auf das Schiff und sich alles an schauen, doch hege ich auch nur den kleinsten Verdacht, dass da irgend etwas faul sein würde, dann schmeiße ich sie über Bord und sie können zurück an Land schwimmen." Bei der Antwort schaute der Häuptling Hicks komisch an, doch schnell gab er als beruhigende Antwort von sich: „Der meint es nicht ernst. Er ist nur manchmal etwas misstrauisch zu fremden Leuten. Ist halt seine Art und er macht sich ja auch Sorgen um seine Mannschaft, denn er ist eigentlich der Befehlshaber der Flotte und nicht ich. Ich bin nur auf die Idee gekommen, mal zu schauen, ob es was auch im Westen gab." Langsam und sicher nickte der Häuptling. Nach dieser Antwort vom König der Drachen verstand er die Sorge des jungen Mannes, der einen Drachen ritt, der ab und zu kleine Blitze über sein Maul zucken ließ. Wie ein Häuptling musste der sich sicher auch um viele Leute kümmern und sie versorgen.
So wurden die restlichen Reiter weg geschickt, im Dorf kehrte langsam wieder Normalität wieder ein und die drei eingeborenen machten sich fertig für den Abflug. Hicks nahm den Häuptling und die Schamanin, während sich Astrid um den kleinen jungen kümmerte. So verwandelten sie sich in Nachtschatten und hoben schließlich vom Erdboden ab. Zu erst hielten sich die beiden auf Hicks rücken etwas unsicher, doch schon bald konnten sie gut das Gleichgewicht halten und machten auf den Drachen eine wackere Figur. Und so flogen sie schließlich in Richtung Ozean, wo die sieben Schiffe Berks ankerten. Hicks setzte viele Hoffnungen in diesen Ausflug, denn dieser würde entscheiden, ob die Indianer die Stelle, wo Drago ankert. Dann könnten sie einen Angriff starten...

500 MEILEN WEITER SÜDLICH

In einer langen tiefen Bucht hatten sich fast dreißig Schiffe versammelt. Alle waren sie schwarz angemalt und hatten große Segel, die sie schnell voran trieben. Darunter auch ein gigantisches mit drei Rümpfen. Ein Koloss unter den Schiffen und nicht zuletzt der Kommandopunkt von Drago Blutfaust, dem der einst die Wikinger und die Drachen beherrschen wollte.
Damals vor über dreißig Jahren hatte er eine gigantische Flotte auf die Beine gestellt gehabt, mit den neusten Waffen und den tapfersten Kriegern, um alle in die Knie zu zwingen. Sogar der Drachen hatte sich der Tyrann bedient: Er hatte sie bezwungen und sie darauf getrimmt, mit ihm zu kämpfen, sonst würden sie getötet werden. Also befolgten sie jeden seiner einzelnen Befehle und führten sie mit Grausamkeit und Schrecken aus. Doch als sie schließlich an Berk ankamen, da erwartete sie ein geeintes Heer unter der Führung des jungen Häuptlings Haudrauf. Und der hatte es doch trotz aller Widrigkeiten geschafft, hin zu besiegen doch dafür würde Drago schon sorgen, dass es eine Revanche geben würde. Er hatte dreißig Jahre auf diesem Kontinent verbracht und rüstete neue Truppen aus. Drachen hatte er zwar nicht mehr so viele, da es hier keine gab und auch an Männern war die Anzahl nicht größer geworden, doch sein Rachedurst zwang ihn regelrecht Rache zu nehmen und dass wollte er unbedingt.
„Und wie weit sind wir mit der Flotte?", sprach eine tiefe Stimme unter einem Helm hervor, welche eher einen grusligen Hauch beim Erklingen jener verbreitete.
Ein Mann in Rüstung trat vor und sagte zufrieden. „Herr Drago. Unsere Flotte ist schon bald wieder einsatzbereit schon bald können wir nach Osten in See stechen und uns an diesem Haudrauf rächen. Dann werdet ihr der Herrscher Berks und schon bald auch der Wikinger sein." Darauf lachte Drago zufrieden: „Das sind gute Neuigkeiten. Wie lange gedenkst du noch, müssen wir hier bleiben?" - „Höchstens zwei Wochen nur noch, dann können wir auslaufen." Das stimmte Drago fröhlich. Endlich könnte e es allen zeigen, was passiert, wenn man ihn demütigt. Seine Rache würde grausam sein und nichts und niemand würde ihn aufhalten. Er würde ein Massaker unter den Dorfbewohnern anrichten. Er hatte schließlich Schusswaffen und die Wikinger, so vermutete er, würden mit Katapulten und Keulen gegen sein modernes Heer aus Soldaten mit Musketen, antreten. Da war es doch klar gewesen, wer gewinnen würde und das stimme ihn, so überlegen, wie er dachte, glücklich. Nichts und niemand würde das überstehen.
Wenn er bloß wüsste, was gegen ihn gerade geplant wurde.....

Der König der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt