Der morgen brach in Dethalons reich an. Doch auf eine aufgehende Sonne hoffte man vergeblich. Dunkle Wolken versperrten jeden Blick auf den Himmel und tauchten alles in stark gedämpftes Licht. An die Tür von Hicks zimmer klopfte es. Der wachte auf und wischte sich seine Harre aus dem Gesicht. Er stand auf, und legte seine lederne Hose und sein Shirt wieder an. Erst dann ging er zur Tür. Hicks öffnete einen Spalte und sprach: „Wer ist da?" Vor ihm stand der selbe Nadder wie gestern Abend. Im Schlepptau hatte er Heidrun. „Ihr hattet noch einmal nach dem Mädchen verlangt. Nun hier ist sie." Hicks setzte sofort wieder auf seine Schauspielerei und verlagerte seine Stimme wieder in eine perverse Tonlage. „Dann bring die Kleine mal auf mein Bett. Mit der habe ich noch so einiges Vor." Darauf öffnete er die Tür und der Nadder schleppte Heidrun auf Hicks Bett. Er löste die Halsfessel, um danach gleich darauf wieder zu verschwinden. Als Hicks noch die Tür zu machte, sagte er: „Jetzt geht's erst richtig los kleine..." Die Tür fiel ins Schloss und Hicks beendete seine Aktivitäten als Schauspieler. Sofort setzte er eine besorgte Miene auf, denn Heidrun hatte überall blaue Flecke am Körper. „Was haben sie mit dir gemacht?" - „Nachdem sie mich aus deinem Zimmer geschafft haben, hatten sie mir Schläge verpasst. Immer wieder hatten sie mich ohne einen ersichtlichen Grund getreten. Hicks es war der Horror." - „Komm mal her." Hicks schloss die kleine in seine Arme und Heidrun begann sofort an zu weinen. Sie heulte wie ein kleines Kind. Tränen flossen wie ein Fluss aus ihren Augen. Hicks versuchte sie zu beruhigen. „Schhhhh. Es wird alles wieder gut werden. Heute Abend kannst du schon bei uns auf der Dracheninsel sitzen und mit uns etwas köstliches Essen. Oder wir gehen essen. Ich kenne einen, der ist der beste Koch der ganzen Gegend." Heidrun schaute zu ihm auf. „Wirklich?" - „Versprochen." Hicks lächelte und Heidruns Tränenfluss versiegte.
Nach einer Weile zog sich Hicks noch seinen Panzer für den Oberkörper an und bewaffnete sich wieder. Für das Mädchen gab es des Dolch von Hicks Armschiene. Sie hatten sich bereit gemacht. „Und fertig?" Heidrun nickte. So öffnete Hicks die Tür und schaute zur Wache. Der Nadder kam gleich sofort. „Soll ich die Kleine wieder mit in ihr Verlies nehmen?" - „Ja. Komm erst mal rein." Hicks öffnete mit diesen Worten die Tür. Der Nadder lief darauf gleich zu Heidrun herüber und wollte ihr gerade ein paar Tritte verpassen, einfach so zum Spaß. Doch so weit kam es nicht, denn Hicks zog sein langes Schwert, nahm Anlauf, sprang und schlug dem Drachen schließlich den Kopf ab. Hicks konnte erkennen, dann er es war, der das wehrlose Mädchen gestern verprügelt hatte. Er würde sonst nie einen Drachen töten, doch das war einer von der Sorte, welche sich auf den Dunklen Lord Dethalon eingeschworen hatten und für dessen Ziele kämpften, bis in den Tod. Der Körper kippte zur Seite und Heidrun schreckte kurz auf. „Na los jetzt, bevor noch jemand bemerkt, was hier passiert ist!" Hicks ergriff die Hand des Mädchens und zog sie aus dem Zimmer. Die Tür verschloss er, damit nicht jeder das Blutbad erkennen konnte. Der junge König konnte sich noch gut an den gestrigen Weg zum Thronsaal erinnern. Dort würde auch seine Mutter Valka auf ihn warten. Es war noch früh und viele Drachen schliefen noch. Auch Lord Dethalon. Das hoffte Hicks zumindest. Heidrun kam nur mit Mühe den schnellen Schritten des Königs der Drachen hinterher. Immer musste sie keuchen vor Anstrengung.
In Thron herrschte noch Ruhe, nur eine Gestalt bewegte sich durch den dunklen Raum. Die Fackeln waren noch nicht angezündet worden und die Dunkelheit machte es selbst den Drachen schwer, hier drin etwas zu erkennen. Doch Valka kannte sich in jeder Ecke des Schlosses bestens aus. Sie kannte jedes Hindernis und jede Delle im Boden, so viele male war sie schon die Gänge und Zimmer ab gegangen. Sie hielt sich bedeckt. Lord Dethalon schlief zwar noch um diese Zeit, doch hatten sie Wachen Schichtdienst und kontrollierten alles und jeden. Aber der Thronsaal blieb davon meistens verschont. Valka dachte nach. Wie würde es in Berk wohl jetzt aussehen und vor allem was würde Haudrauf sagen, wenn seine tot geglaubte Frau wieder vor ihm stehen würde. All das und noch viel mehr schoss ihr durch den Kopf. Und dabei fiel ihr Hicks ein. Als er ihn zum letzten mal in Berk gesehen hatte, war er ein kleiner schmächtiger Junge gewesen. Doch nun, war aus dem einst schwachen Kind ein starker und mutiger erwachsener Mann geworden. Er schien deutlich an Muskeln zugelegt zu haben und dann war da noch diese Sache mit der Verwandlung. Valka musste unbedingt dies erfahren. Wie konnte aus ihrem Sohn ein mächtige Wesen, teils Mensch teils Nachtschatten, werden. Er war damit Dethalon in seinen Kräften gleich. Und es bestand die Möglichkeit, diese Person, welche so viel Leid über die Menschen gebracht hatte, für immer und ewig den Garaus zu machen. Doch das musste zu einem späteren Zeitpunkt geschehen, denn Valka wusste, dass Dethalon ein starkes Heer gegen alles menschliche rüstete. Er wollte das zu Ende führen, was er vor dreihundert begonnen hatte und dabei stand ihm bist jetzt kein Hindernis im Weg. Bis jetzt. Denn wie Hicks ihr erklärt hatte, war er König eines gigantische Drachenreichs, welches Frieden mit den Menschenvölkern der Erde geschlossen hatte. Und wenn Dethalon angreifen würde, dann könnten sie sich zusammen schließen und ihn ein für alle mal besiegen. Valka stellte sich schon vor, wenn dieser dunkle Lord von der Bildfläche verschwunden wäre und alle glücklich und in Frieden miteinander Leben könnten. Dass war ihre ganz große Hoffnung.
Doch auf einmal rührte sich etwas. Eine Drachenwache kam herein und erspähte sie. „Wer ist da?", fragte der Albtraum. „Ich bin Valka. Oberste Dienerin von Dethalon. Ich soll den Saal begutachten, denn für unseren Gast soll alles perfekt sein." Die Wache verschwand ohne weiter Fragen zu stellen. Valka atmete auf und setzte sich auf einen Stuhl. Hicks müsste bald kommen, denn der dunkle Lord der Drachen würde bald aufwachen und dann wäre der Ganze Fluchtplan zu Nichte.
Unten im Gästezimmer kam der Weckdienst für den Drachenkönig. Sie sollten Hicks wecken, damit Dethalon ihm alle Pläne über seine Machtergreifung erzählen könnte. Die beiden Gronckel standen vor er Tür. „Na nu. Wo ist den der Nadder hin, der den Gast bewachen sollte?" - „Weiß ich auch nicht, aber gehen wir doch einfach mal rein. Du weist doch wie diese Nadder sind. Eitel und putzen sich ständig. Immer müssen sie schön aussehen. Der wird schon wieder auftauchen. Der Nadder putzt sich ganz bestimmt." - „Sicher?" - „Ganz sicher." So schritten sie zur Tür und öffneten, doch was sie da sahen schauderte ihnen. Vor dem Bett lag ein enthaupteter Nadder. Der selbe, welcher Wache gestanden hatte und Hicks als Diener anvertraut wurde. Sein Kopf lag wenige Meter weiter. Das Blut hatte schon einige riesige Lache gebildet. „Was ist hier passiert?" Die Wachen waren erschaudert. Noch nie hatten sie gesehen, wie man einen Drachen so getötet hatte. Nadder waren dick gepanzert und kein Schwert der Welt hätte es vermocht da durch zu kommen, geschweige denn den mächtigen Drachen zu enthaupten. Sie rannten schließlich Panik erfüllt nach draußen und japsten nach Luft. Im Zimmer hatte sich nämlich der Gestank des Blutes verbreitet. „Wir müssen sofort den Lord warnen. Ich mach das und du alarmierst die Wachen. Sie sollen diesen König fest nehmen." - „Mach ich." Und so machten sich die Gronckel auf, ihr jeweiligen Aufgaben zu erfüllen, doch waren diese Drachen ziemlich langsam und Dethalon wurde erst eine Halbe Stunde danach geweckt.
„Was ist hier los?!", schrie er, als er von dem Gronckel von seiner Steinplatte hoch gescheucht wurde. „Mein Lord etwas furchtbares ist passiert. Die Haddock hat uns verraten und einen unserer wachen getötet. Wir müssen ihn fest nehmen!" - „Veranlasst alles. Ich komme sofort." Jetzt fiel Dethalon wieder ein, dass dieser König doch mit dem Namen Haddock ein Blutsverwandter von seiner Dienerin gewesen sein musste. Es konnte nur so sein, denn wie sonst hätte er sich gegen ihn stellen sollen. Er wollte sie aus der Sklaverei befreien. Doch dann kam dem dunklen Lord noch ein Gedanke hoch. Ein Gedanke, der ihm überhaupt nicht gefiel. Es schien ihn sogar zu verängstigen. Es hätte doch sein können, dass dieser Haddock ihn die ganze zeit über an der Nase herum geführt hat. Er war nicht den Ansichten von ihm, Dethalon, Im Gegenteil. Er schien die Menschen zu mögen, denn sonst würde er sie ja nicht befreien wollen, diese verräterische Schlampe von Sklavin. Und dann noch, dass er König war und eine Armee verfügte, das schmeckte dem Lord ganz und gar nicht. Doch nun musste er aufgehalten werden. So rannte er in Richtung Thronsaal, denn das war der einzige Punkt, an dem sie sich getroffen hatten. Dethalon musste schnell handeln.
Oben im Thronsaal wartete Valka immer noch. Es schien Bewegung in die Burg gekommen zu sein und das beunruhigte sie. Und wieder ein Rascheln, dann ein keuchen, doch es war keine weitere Wache, welche zum Vorschein trat. Aus einer der Gänge für Bedienstete kam Hicks und im Schlepptau ein junges Mädchen. Valka hatte sie schon einmal gesehen. Ihr Name war, glaubte sie, Heidrun. „Mutter da bist du ja wir können los. Und sie hier nehme ich auch mit." - „Hicks kannst du denn das als Nachtschatten tragen?" - „Zwei Personen ist ein Kinderspiel für mich, doch jetzt lass uns Abhauen!" Sie rannten zum Tor, welches nach draußen führte. Immer näher kamen sie ihrem Ziel, der Freiheit und immer weiter wuchsen die Hoffnungen in Valka, als auch In Heidrun ein ganz normales Leben in Freiheit genießen zu dürfen. Hicks öffnete das Tor und zu sehen bekamen sie den dunklen bewölkten Himmel dieser Tage. Auf dieser Insel schien wohl nie die Sonne. Sie wollten gerade einen Schritt gehen, als Dethalon hinter ihnen aufkreuzte. „So schnell kommt ihr mir nicht davon." Alle zuckten zusammen. Hicks drahte sich um und sprach: „Dethalon ich war nie deiner Meinung. Du bist der letzte Abschaum der Drachenwelt und ich werde dich eines Tage töten." - „Ach und warum nicht gleich hier und jetzt?" Da zückte Dethalon einen Dolch und stürmte auf Hicks los. Valka und Heidrun hielten den Atem an. Doch Hicks stand ganz ruhig da und tat nichts. Er hatte noch einen Trumpf im Ärmel, besser gesagt in der Armschiene. Als der dunkle Lord zum Stoß ansetzte, sprang Hicks schlagartig zur Seite. Damit hatte der junge König gerechnet, denn Dethalon war so durch seine Wut aufgebraust, dass er nur noch wild drauf los stürmte. Seine Intelligenz und seine Strategien vergaß er in seinem Rausch der Gefühle und Zorn. Nicht darauf vorbereitet, sah der Lord etwas vor blitzen. Doch da war es schon zu spät. Hicks hatte aus seiner Armschiene die geheime Klinge aus gefahren und stach dem Lord damit in die Seite. Der fiel zu Boden und ließ seinen Dolch fallen. Er krümmte sich vor Schmerzen. Hicks schaute nur noch auf ihn herablassend. Die Wunde war tief. Hicks hatte genau angepeilt, dass die Klinge seine Hauptschlagader durchstoßen hatte. So brauchte er gar nicht mehr viel zu machen, denn wenn die einmal verletzt war, verblutete die Person innerhalb von wenigen Minuten innerlich. „Wie sie gesagt haben Dethalon. In seiner menschlichen Gestalt ist man verletzlich." Er drehte sich vom Blut spuckenden Körper um und machte sich zu Valka und Heidrun auf. „Los Hicks jetzt müssen wir schnell sein, wenn die Wachen das da sehen, sind wir geliefert!" Und mit Valkas Worten verwandelte sich Hicks in einen Nachtschatten und signalisierte, dass beide auf seinen Rücken steigen sollten. Während Valka es immer noch nicht fassen konnte, welche Fähigkeiten sein Sohn erlange hatte, brachte Heidrun nur ein leises „Wow" heraus. Doch zeit zum staunen blieb nicht, also setzten sie sich auf Hicks Rücken und flogen mit einem Affenzahn Richtung Süden.
Im Thronsaal kamen die Wachen an. Sofort sahen sie den verletzten Drachenlord am Boden liegen. „Mein Lord geht es euch gut?" Sie kamen näher. „Ein Husten war zu vernehmen. „Ich werde schon wieder, doch verfolgt den Drachen!!!" - „Welchen Drachen?" - „Na den NACHTSCHATTEN!!!" Wieder hustete er. Er rieb sich seine Wunde mit seinem eigenen Speichel ein und sie verheilte binnen von Sekunden. Doch noch vom hohen Blutverlust geschwächt, konnte er sich noch nicht aufrichten. Die Drachen führten seinen Befehl aus.
Oben in der Luft, sahen Valka und Heidrun zum ersten mal das volle Ausmaß von Dethalons Festung. Eine gigantische Burganlage und daneben eine eben so große Kaserne. Sie wussten, dass dort die meiste Drachen seiner Armee stationiert waren. „Hicks sie mal da. Das Ist Dethalons Kaserne. Die Soldaten schlafen noch... aber was sind das für Fässer da unten. Das müssen hunderte sein. Heidrun. Kannst du erkennen, was da drauf steht?" Sie schaute genau auf die Fässer: „Da steht. Warnung Sprengstoff. Keine Ahnung was das bedeutet." Doch unter ihnen gurrte ein Nachtschatten. „Hicks weist du was es bedeutet?" Der Nachtschatten nickte und nahm sofort Kurs auf die Kaserne. Wenn sie schon fliehen sollten, dann nur um den größt möglichen Schaden anzurichten. Hicks visierte die Fässer an. Anscheinend war der Haufen nur die Spitze des Eisbergs, denn Hicks konnte mit seinen guten Augen erkennen, dass hinter den Fenstern der Kaserne noch mehrere Fässer standen. Er holte also tief Luft und stieß einen gewaltigen Plasmaball hervor. Es zischte als das Geschoss seinen Mund verließ. Sofort drehte Hicks ab, denn er wusste nur zu gut was passierte, wenn man Explosionen zu nahe kam. Er flog so schnell wie möglich weg.
Der Plasmaball sauste durch die Luft. Immer näher kam er seinem Ziel, bis es schließlich krachte. Eine gewaltige Explosion erschütterte die Kaserne. Die Fundamente wurden zerschmettert und die Mauern flogen Durch die Luft. All der Sprengstoff detonierte auf ein mal. Jetzt konnte sich Hicks sicher sein, dass Dethalon so schnell seinen Angriff nicht mehr starten konnte. Valka und Heidrun bekamen ein Lächeln und auch Hicks gurrte zufrieden. Sie flogen nun gen Süden. Zurück in des Vereinigte Königreich der Drachen.
Unten in der Burg wurde Dethalon beim Aufstehen von einer Explosion erschüttert sofort fiel er Schmerz erfüllte wieder hin, doch richtete sich gleich wieder auf, um zu gucken, was da los war. Als er an den Balkon seiner Burg kam, stockte ihm der Atem. Die Kaserne, wo über die Hälfte seines Drachenheer stationiert war, gab es buchstäblich nicht mehr. Die Flammen loderten und die Soldaten hatte wesentlich andere Dinge zu tun, als Hicks und die beiden Sklavinnen zu verfolgen. Sie löschen die lodernden Flammen, welche dutzende Meter hoch schlugen. Dethalon koche vor Wut. Dieser Drachenkönig war hier rein spaziert, befreite zwei Sklavinnen und vernichtete noch obendrein fünfundzwanzigtausend Soldaten seines Heeres im Alleingang. Er ballte seine Fäuste und hob sie in die Luft. „HADDOCK: DAS WIRST DU MIR BÜßEN!!!", schrie er aus seinem Leibe. Doch zuckte er wieder zusammen, denn die Verletzung, welch ihn der junge König erteilt hate, war noch nicht ganz verheilt.

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Der König der Drachen
FanfictionDie alternative Geschichte zu Drachenzähmen leichtgemacht 1 und 2. Hicks ist ein junger Wikinger, der sich nichts sehnlicher wünscht, als einer der besten Drachentöter auf Berk zu werden, doch als er eines Nachts einen Nachtschatten abschießt und ih...