"Auch mal wieder da", wurde ich von meiner Mutter begrüßt.
"Ich hab doch angerufen", genervt schnalzte ich mit meiner Zunge.
"Wir gehen heute Abend mit Herrn und Frau Strasser Essen. Ich möchte dass du bitte mitkommst", ich war bereits schon auf dem Weg in mein Zimmer als sie mir diese grandiose Nachricht mitteilte.
"Mama? Du weißt ich kann das nicht", maulte ich und fuhr mir durchs Haar. Ich wollte nicht Maries Eltern treffen und mit ihnen plaudern. Sie waren zwar immer sehr nett zu mir gewesen und ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihnen trotzdem wollte ich nicht mit den Eltern meiner verstorbenen besten Freundin reden. Was hatte das für einen Sinn?
"Keine Wiederrede Elina! Oder ich sperre dir komplett den Ausgang", wütend presste ich meine Zähne zusammen.
"Tut ihr doch sowieso schon", flüsterte ich leise vor mich hin.
"Gehe dann jetzt bitte Duschen. Wenn ich nocheinmal Rauch an deinen Kleidern rieche gibts weitere Verbote"
"Ich hab dir auf deinem Schreibtisch ein paar Übungen hingelegt die du bis heute Abend machen musst. Ich werde sie mir später dann anschauen", rief mir meine Mutter noch nach obwohl ich mir schon längst die Ohren zugehalten habe.
Schnell duschte ich mich und verschwand dann in meinem Zimmer und setzte mich tatsächlich an die Aufgaben. Noch 40 Tage bis zu meiner ersten Abiturprüfung und ich verstand rein gar nichts. Sonderbar wie tief ich doch schulisch hinuntergerutscht bin. Naja nicht nur schulisch. Wenn man bedachte dass ich früher zu denen gezählt wurde die wahrscheinlich eine der besten Abiturprüfungen hinlegen wird ist das heutige Ergebnis echt traurig.
Schließlich gab ich auf und entschied mich Kleider für das Essen mit Maries Eltern auszusuchen.
Was früher eine halbe Stunde gedauert hatte, brauchte ich heute zwei Minuten, um mir mein passendes Outfit was aus einer schwarze Hose, einem Tshirt und meinem Cardigan bestand.
"So willst du gehen? Ich dachte da eher an etwas Schickeres", plötzlich stand meine Mutter im Zimmer. Früher platzte sie zwar auch immer ohne anzuklopfen herein aber mittlerweile nervte es mich tierisch.
"Wie wärs mit diesem Kleid?", meine Mutter schubbste mich zur Seite und zog ein hellblaues Kleid vom Bügel. Es war mein Firmungskleid. Marie hatte damals das gleiche gekauft nur in einer anderen Farbe.
"Nein ich möchte lieber so gehen", angewiedert drehte ich das Kleid etwas und schüttelte dann den Kopf. Und sowas fand ich mal schön.
"In diesem Kleid saßt du aber immer so s..."
"Okay ich habs verstanden. Ich möchte es trotzdem nicht. Danke. Tschüss", ich beförderte meine Mutter nach draußen und knallte dann die Türe zu.
Da ich nicht mehr viel Zeit hatte schminkte ich mich nur ganz wenig, schlüpfte in meine Converse und rannte zum Auto wo meine Eltern bereits auf mich warteten.
"Und du reißt dich gefälligst zusammen", warnte mich mein Vater bevor wir das Restaurant betraten.
Maries Eltern waren bereits da und es wurden Umarmungen ausgetauscht während ich ihnen nur die Hand kurz schüttelte.
"Elina. Schön dich mal wieder zu sehen", Maries Mutter Laura lächelte.
"Du siehst... verändert aus", nickte der Vater Jakob mir zu.
"Ähm... okay?", mein Vater warf mir einen warnenden Blick zu. Was sollte ich sonst sagen? Danke dass ich verändert aussehe?
"Setzen wir uns doch", schlug Jakob vor und wir taten es.
Nachdem wir bestellt hatten und mir bereits wieder schlecht war wenn ich daran denken musste schon wieder einen Haufen an Essen in mich hineinzustopfen. Der Burger von heute Mittag drückt mir noch immer auf den Magen.
"Der Grund weswegen wir hier sind. Wir haben gehört du machst dir schreckliche Vorwürfe was den Tod von Marie angeht. Wir möchten gerne mit dir über Maries Krankheit reden und dass du weißt dass du keinerlei Schuld an dem Selbstmord trägst", begann Laura und ich verdrehte innerlich meine Augen. Wieso musste jeder immer mit diesem Thema beginnen. Es reicht ja nicht dass ich einen Psychologen habe, nein jetzt mischen sich auch noch Maries Eltern ein.
"Wie du weißt wurde bei Marie ein unheilbarer Krebst im Gehirn festgestellt...", ich hörte nur mit einem Ohr zu. Sie erklärten mir dass Marie auch oftmals verwirrt war und diese Verwirrniss vielleicht auch zu diesem Selbstmord geführt hat. Außerdem wurde noch darüber geredet dass Maries Eltern mittlerweile geschieden waren worüber ich mir wieder Gedanken darum machte was mein Bruder mir gesagt hatte dass meine Eltern sich vielleicht auch trennen wollen.
Gott sei dank wurde nicht über meine Probleme geredet, dachte ich zumindest.
"Aber du hast ja viele Menschen die dir helfen darüber hinwegzukommen. Zum Beispiel Hannes", ich schreckte hervor und schaute in die Augen von Laura.
"Wir sind nicht mehr zusammen", sagte ich bissig und von Maries Eltern kam ein langes Oohh.
"Naja die Liebe hält nicht ewig. Tim und Marie haben sich in den letzten Monaten vor ihrem Tod sehr oft gestritten...", stimmt das hatte Marie in ihrem Brief geschrieben. Ich nahm mir fest vor mit Tim nocheinmal darüber zu reden. Auch wenn wir nicht gut aufeinander zu sprechen waren.
Es kam mir alles so falsch vor wie ich hier munter plaudernd mit Maries Eltern und meinen Eltern saß und über Marie redete. Mir wurde jedes Mal schlecht wie gut sich meine Eltern mit den Strassers verstanden. Klar, ich freute mich für Laura und Jakob dass sie wieder ihren Weg nach dem Tod ihres einzigen Kindes gefunden haben, dennoch hatten sie sich auch ziemlich verändern. Ich weiß nicht warum aber ich musste hier weg ich hielt es hier nicht mehr aus.
"Ich glaube mir geht es nicht so gut. Ich würde gerne heim gehen", platzte ich in die Runde worauf ich angestarrt wurde.
Tatsächlich wurde das Gespräch mach und nach beendet und Laura und Jakob wünschten mir noch alles Gute weiterhin. Mühsam brachte ich ein "Danke für den schönen Abend" hervor ehe ich aus dem Restaurant stürzte und nur noch darauf wartete zuhause ins Bett zu fallen. 4 Stunden schlafen und dann dieses Mal mit dem Bus zu Taddl, Ardy, Marley, Flo und Luna fahren. Wenigstens hatte der Abend dann noch etwas Gutes an sich.
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#Lesenacht3
So das wars. Hoffe es hat eich gefallen:)Ich penn jetzt noch 4 Stunden und dann gehts für mich wieder nachhause. Urlaub ist zu Ende. Meh^^
Meine Schwester ist gerade aus dem Bett gefallen im Schlaf. Musste so lachen:D Okay ich habe echt zu viel Schadenfreude.
Gute Nacht♡

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EXIT (Dat Adam)
Fanfiction"Wie hat alles angefangen?", ein großer Mann im weißen Anzug saß mir gegenüber und schaute mich auffordernd an. Ist er Arzt? Ich weiß es nicht, ich weiß nicht mal wie ich hier hergekommen bin. "Es hat alles mit drei Wörter angefangen", begann ich...