Mittlerweile sind knapp 5 Wochen vergangen in denen ich kein einziges Mal zuhause gewesen bin, geschweigeden in der Schule. Jeden Tag ging ich mit Luna, Ardy, Taddl, Marley und Flo zum Trainieren. Anfangs konnte ich nie länger als eine viertel Stunde auf dem Laufband laufen. Mittlerweile konnte ich problemlos mehrere Stunden am Stück laufen.
Auch war ich wieder etwas kräftiger geworden, sprich ich aß wieder normal und gerne was jedoch ziemlich viel Geduld und Zeit in Anspruch genommen hatte. Luna meinte sogar ich wäre kurz vor einer Magersucht gestanden, aber gott sei Dank hatte ich mich noch rechtzeitig gefangen bevor es ernsthaft zu einer Krankheit geworden ist.
Nach drei Wochen hatte ich bereits meine alte Figur wieder und Marley bestand darauf mit dem wirklichen Training anzufangen. Als ich dann zum zweiten Mal probierte zu schießen war der Rückstoß der Pistole für mich nicht mehr so stark und ich stolperte nicht zurück. Getroffen hatte ich trotzdem nicht.
Außerdem lernte ich mich in dieser Zeit zu verteigen, also ohne irgendwelche Waffen nur mit Hände und Füßen. Es dauerte etwas bis ich meine eigene Technik heraus hatte aber als ich sie dann hatte war es gar nicht mehr so schwierig.
Weil wir so viel trainierten blieben wir einfach über die ganzen fünf Wochen in diesem Haus. Es war sehr gut eingerichtet und ich verstand nicht wieso die Jungs überhaupt eine andere Wohnung hatten wo sie lebten, wenn sie hier nicht von irgendwelchen Nachbarn gestört wurden.
Im obersten Stock befand sich alles was in eine normale Wohnung zum Leben gehörte. Es war zwar etwas eng für 5 Personen aber wir hielten uns dort sowieso nur auf zum Schlafen, Essen und Luna und Flo mussten dort ab und zu ihre Videos drehen und schneiden.
Im Erdgeschoss war das Studio der Jungs in der sie nach dem Training an ihrem Album weiterarbeiten mussten. Außerdem gab es noch ein großes Büro wo Marley Taddl und Ardy ab und zu die nächsten Termine mit ihren Managern besprechen mussten.
Trainieren taten wir im Keller der auf den ersten Blick wenn man das Haus betrat gar nicht auffiel, da der Eingang versteckt hinter einem Schrank war und mit einem Sichherheitscode versperrt war. Das war jedoch auch nötig da sich im Keller sämtliche illegale Dinge befanden.
Marley hatte einen strikten Trainingsplan und Essensplan für alle erstellt. Drogen, Alkohol sowie Zigaretten waren unter der Woche verboten. Am Wochenende dann wenn wir feiern waren ließ Marley uns unsere Freiheiten.
Auch was das Verlassen des Hauses anging, war Marley bei mir sehr vorsichtig. Zwar wussten die Jungs und Luna nicht viel über mich aber dass ich noch zuhause wohnte und Schulpflicht hatte wussten sie und dass meine Eltern wohl schon die Polizei wegen meines Verschwinden eingeschalten hatten war jedem klar. Deshalb ging ich unter der Woche nie aus dem Haus, nur am Wochenende beim Feiern, jedoch gingen wir immer außerhalb von Köln feiern.
Immer seltener musste ich an Marie denken. Ich wollte sie zwar nicht vergessen aber ich musste über ihren Tod hinwegkommen. Und das war wie immer auch der Grund weshalb ich nicht nachhause wollte. Zuhause würde mich alles, jede kleinste Ecke an Marie erinnern. Hier bei Marley, Taddl, Ardy, Flo und Luna erinnerte mich nichts an Marie. Natürlich, sie hatte ja nie etwas mit ihnen zutun gehabt, obwohl ich mir ziemlich sicher war sie hätte sich prächtig mit ihnen verstanden.
Manchmal wachte ich nachts schweißgebadet von Albträumen auf, indem mich Ardy oder jemand anderes wachrüttelte und fragte ob alles okay sei. Ich nickte dann immer und legte mich zurück ins Sofa und drehte mich um. Die Jungs und Luna waren nicht wirklich Freunde für mich aber wir hatten ein gemeinsames Ziel, die Gang zu vernichten. Wir waren ein Team. Und als Team war es nur wichtig dass man sich vertraute. Wenn man Probleme hatte musste man sehen wie man selber damit klar kam. Aber das war auch gut so.
Es war Anfang März und ein Samstag. Das hieß wir wollten wieder feiern gehen, nach einer anstrengenden Woche Training, wo Taddl mehrmals am Verzweifeln war weil ich einfach nie die Zielscheibe traf.
Marley war ziemlich nervös, er meinte schon den ganzen Tag dass sein Bauchgefühl sagte dass wir heute lieber nicht Feiern gehen sollten. Jedoch ignorierten ich und die Anderen das, und so kam es das ich mit Luna zusammen vor dem Spiegel stand und wir uns für die bevorstehende Party richteten. Schon seit Wochen trug ich die Klamotten von Luna und darüber konnte ich mich wirklich nicht beschweren schließlich hatte sie einen tollen Style.
"Wo gehen wir dieses Mal hin?", fragte ich Taddl, der schon fertiggerichtet auf dem Sofa saß und Kopfhörer aufhatte. Weil er mich nicht hörte setzte ich mich neben ihn auf den Sofa und schnippste vor seinem Gesicht herum.
"Mhm?", fragte mich dieser und nahm seine Kopfhörer ab. Er roch so gut dass mein Verstand kurz aussetzte ehe ich die Frage über meine Lippen brachte.
"Wo wir dieses Mal hingehn?"
"Frag Mary", Taddl zuckte desinteressiert mit den Schultern ehe er seine Kopfhörer wieder aufsetzte.
In diesem Moment schrieb Marley in unsere Gruppe dass es Zeit seie zum losfahren. Wir stiegen also alle ins Auto und wieder mussten wir etwas weiter fahren bis wir einen geeigneten Club fanden. Am Anfang dachte ich sie würden den Aufwand nur wegen mir betreiben damit niemandem auffiel dass ich gesucht werde, bis Flo irgendwann mir erklärte dass sie auch nicht gerne mitten in der Stadt feiern gingen.
Wie immer verloren wir uns nach einiger Zeit im Club und so saß ich nur noch mit Luna an der Bar nachdem wir etwas auf der Tanzfläche getanzt hatten. Ich hatte schon einige Pillen und Alkohol intus als Luna vorschlug kurz frische Luft zu schnappen. Draußen zündeten wir uns einen Joint an und setzten uns auf den Gehweg während vor mir immer mehr die Sicht verschwamm.
Gerade als ich aufstand und in einen Busch kotzte, während Luna mir die Haare aus dem Gesicht hielt, streifte uns ein Polizeiauto mit den Scheinwerferlichtern.
"Fuck! Wir müssen hier weg Elli. Komm reiß dich zusammen", schrie Luna auf mich ein. Doch ich konnte nicht, mein Gehirn konnte mir nicht den Befehl geben weiter zu gehen auch wenn ich mich darauf konzentrierte. Luna zerrte an meinem Pullover, doch sie war zu schwach um mich wegzutragen.
Ich ließ mich auf den Boden fallen und hustete mehrmals. Alles vor mir verschwamm, Lichter tanzten vor meinen Augen. Grüne, Lilane, jede Farbe. Luna versuchte mich hochzuzerren während sie immer mehr auf mich einredete.
Die Polizisten schienen gerade ein paar Jugendliche festzuhalten. So wie es aussah gab es eine Polizeikontrolle. Luna musste hier weg. Ich konnte nicht, ich war zu vollgedröhnt um meinem Gehirn Befehle weitergeben zu können. Aber sie durften mich hier nicht mit Luna erwischten. Ich wurde vermisst und wenn die Polizisten Luna neben mir sahen dann würde Luna aufjedenfall auch mit zum Verhör müssen. Und dann würde die Spur auch auf die Jungs fallen weil ich mich bei meinem Verschwinden bei ihnen aufgehalten hatte.
"Geh", brachte ich hervor und packte Luna am Arm.
"Ich lass dich nicht alleine", aufgeregt versuchte sie mich von der Straße zu zerren und fiel dabei öfters um weil sie auch nicht ganz nüchtern war.
"Ich will dass du gehst", krächzte ich hervor. Irgendwann hätte ich sowieso nachhause müssen nur war diese Situation in der ich mich befand etwas doof.
Nach mehrerem Hin und Her sah ich wie die Polizisten auf uns zukamen. Tatschlich gab Luna dann nach und rannte davon.
"Alles in Ordnung bei ihnen?", die Polizisten waren bereits bei mir angelangt und standen über mir. Bitte, bitte erkennt mich nicht.
"Ist dass nicht das Mädchen wo vermisst wird?", kam es aufeinmal von der Polizistin und leuchtete mit ihrer Taschenlampe in mein Gesicht. Ihr Kollege ging kurz zurück zum Auto und kam mit irgendwelchen Fotos zurück. Wahrscheinlich Fotos von Vermissten.
"Elina Herbst?", der Typ hielt ein Foto neben mein Gesicht ehe die Polizistin ihm zunickte und mich dann mithilfe von ihrem Koollgen hochzerrte.
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Blablaaaa ich weiß mieser Cut, müsst ihr mir nicht sagen:DDafür ein längeres Kapitel als sonst:)

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EXIT (Dat Adam)
Fanfiction"Wie hat alles angefangen?", ein großer Mann im weißen Anzug saß mir gegenüber und schaute mich auffordernd an. Ist er Arzt? Ich weiß es nicht, ich weiß nicht mal wie ich hier hergekommen bin. "Es hat alles mit drei Wörter angefangen", begann ich...