Danach hatte ich ein Gespräch mit meinen Eltern. Ein sehr langes, über einige Stunden hinweg. Und obwohl ich sie bat mich schlafen gehen zu lassen, ließen sie mich nicht. Dabei ging es nicht hauptsächlich um mein Verschwinden und dass ich Drogen zu mir genommen hatte. Das natürlich auch aber hauptsächlich wollten meine Eltern nach vorne blicken. Was ich getan hatte war Vergangenheit.
Sie legten mir einen Plan vor die Nase auf dem schön gegliedert war, wie ich meine Wochen verbringen musste damit ich wieder in die richtige Schiene hineinfand.
Natürlich stand als erster Punkt die Schule auf dem Plan: Montags bis Freitags, unterschiedlich lange. Dass ich dort auch wirklich hinging meinte mein Vater er würde mich jeden Tag in die Schule fahren und mich dort auch sofort nach Unterrichtsbeginn wieder abholen. Ich meckerte nicht. Meine Eltern waren nur sehr vorsichtig und hatten längst kein gutes Vertrauen zu mir im Gegensatz zu früher.
Außerdem hatte ich Samstags, Sonntags und Donnerstags Nachhilfe, all das was ich in den 5 Wochen über verpasst hatte.
Montags nach der Schule hatte ich Termine beim Therapeuten um das mit Marie nun endgültig verarbeiten zu können.
Dienstags nach der Mittagschule musste ich in diesen Drogenkurs. Das war von der Polizei aus Pflicht.
Und nebenher musste ich pro Woche noch meine 10 Sozialstunden im Altersheim abarbeiten.
Feiern gehen wurde mir gestrichen. Wenn ich was mit Freunden unternehmen wollte müssten sie zu mir nach Hause kommen.
Nachdem meine Eltern mit mir gemeinsam noch einmal den Plan durchgegangen sind durfte ich endlich weit nach Mitternacht ins Bett gehen. Morgen war Freitag und ich musste zur Schule. Meine Sozialstunden würde ich erst ab nächster Woche beginnen.
Was mir starke Bauchschmerzen bereitete war die Tatsache dass ich mich bei Marley oder einem der Jungs melden musste. Ich war mehrere Tage nicht richtig bei Bewusstsein gewesen nach dem Vorfall der Clubnacht und ich fragte mich ob die Jungs oder Luna sich Sorgen machten. Außerdem wollte ich das Training nicht vernachlässigen. Jedoch durfte ich nicht mehr von zuhause weg und konnte es mir nicht leisten mich wieder heimlich wegzuschleichen. Könnte ich doch wenigstens zu Taddl, Ardy oder Marley Kontakt aufbauen. Aber das ging nicht. Hier konnte ich nicht weg und mein Handy war womöglich verschanzt worden und so traute ich mich nicht mein Handy anzuschalten und die Jungs anzurufen.
Ich saß in der Klemme, aber so richtig. Mein Bett in das ich mich einkuschelte war kalt und kam mir fremd vor. Alles war mir so fremd hier. Kein Wunder, schließlich wurde ich hier festgehalten und gezwungen wieder so zu werden wie ich früher gewesen bin. Aber wie war ich früher gewesen? Glücklich aber auf eine Weise auch naiv wie ein dummes Kind und bei Weitem nicht so selbstbewusst wie ich es jetzt war.
"Bist du wieder zurück von deinem Urlaub?", am nächsten Morgen in der Pause begegnete ich meinem Freund und Tim.
"Ich war nicht im Urlaub", zickte ich genervt. Ich wollte alleine sein und brauchte keine Gesellschaft.
"Schon gut. War nicht so gemeint", Hannes legte seinen Arm um meine Schulter und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
"Ich weiß wie schwer dus in letzter Zeit hast. Trotzdem mach nie wieder so ne Dummheit und renn einfach davon", predigte Hannes und ich nickte. Wenn er wüsste was ich noch so für Dummheiten gemacht hatte. Wie oft ich ihn wohl schon betrogen hatte. Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal dass ich vor ein paar Tagen wegen Drogenmissbrauch und Alkohol im Krankenhaus gelegen habe.
"Ich komm heute Mittag nach der Schule bei dir vorbei. Hab dich echt vermisst Schatz", er küsste kurz meine Wange ehe er wieder in seinem Klassenzimmer mit Tim verschwand.
Mein Vater holte mich wie abgemacht vor der Schule ab. Ich fühlte mich wie im Gefängnis und durfte unter Bewachung einige Stunden raus in die Freiheit.
Zuhause kuschelte ich mich in meine Bettdecke ein und überlegte wie ich mich am Besten bei den Jungs melden konnte.
Mein Blick fiel auf die Jacke die an meinem Kleiderhaken hing. Natürlich da musste doch noch immer der Zettel darin sein mit Taddls Nummer die mir damals schon weitergeholfen hatte als ein paar Gangmitglieder mich zusammengeschlagen hatten.
Glücklichweise war der Zettel tatsächlich noch darin. Ich kramte mein altes Tastenhandy aus meiner Schublade.
Schnell tippte ich Taddls Handynummer ein und hörte es ein paar mal Tuten ehe ich Taddls tiefe Stimme hörte.
"Jouu?"
"Gott sei dank. Hier ist Elli", ich quietschte so aufgeregt war ich.
"Ey Leute El ist am Telefon", ich hörte es kurz rascheln und dann Schritte.
"Ich hab dich laut gestellt. Wieso rufst du nicht mit dem Handy an welches Mary dir geschenkt hatte?", fragte mich Taddl.
"Ich hab son dummes Gefühl dass die Bullen das Handy verschanzt haben darum ruf ich mit sonem dummen Tastenhandy an", flüsterte ich.
"Verdammt! Lass uns trotzdem nicht so viel am Telefon reden", entschied Taddl. Natürlich, er hatte Recht.
"Warte kurz", ich hörte wie mehrere Stimmen durcheinander redeten dann war es wieder still.
"Ardy kommt gegen Abend bei dir vorbei. Er kuckt sich dein Handy an", was? Nein. Da würden meine Eltern sofort verdacht schöpfen.
"Spinnt ihr? Nachher tauchen die Bullen noch auf", ich verstummte sofort als ich hörte wie unsere Haustüre klingelte. Fuck Hannes wollte doch vorbei kommen.
"Ardy denkt sich ne Geschichte aus damit deine Eltern nicht durchdrehen"
"Okay ich vertraue euch", Tat ich dirklich. Taddl, Ardy, Marley, Flo und Luna waren die Einzigen denen ich tur Zeit vertraute auch wenn wir kaum was von einander wussten. Okay vielleicht noch Hannes.
"El?", ich wollte gerade auflegen als Taddl nocheinmal meinen Namen nannte.
"Ja?", ich hörte bereits wie Hannes näher kam.
"Ich bin echt froh dass du anscheinend noch einigermaßen gut davon gekommen bist". Ein Lächeln huschte über mein Gesicht dann legte ich auf und versteckte mein Handy unter der Bettdecke da Hannes zur Türe hereingekommen ist.
"Du siehst besser aus. Zumindest nicht mehr so dünn wie vor der Zeit als du Abgehauen bist", Hannes lächelte und legte vorsichtig seine Lipprn auf meine. Ich spürte nichts. Da war einfach plötzlich nichts mehr. Nicht dieses Gefühl von Verliebtsein. Ich liebte Hannes nicht mehr, wollte es ihm jedoch nicht sagen weil er mir dennoch wichtig war und ich nicht schon wieder jemanden verletzen wollte.
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Stellt euch schon mal darauf ein dass ich ab jetzt wohl immer spät abends hochlade:DWie findet ihr eig die Story bis jetzt? Hätte gerne eine sehr ehrliche Meinung von euch:)
Danke für über 11k reads♡

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EXIT (Dat Adam)
Fanfiction"Wie hat alles angefangen?", ein großer Mann im weißen Anzug saß mir gegenüber und schaute mich auffordernd an. Ist er Arzt? Ich weiß es nicht, ich weiß nicht mal wie ich hier hergekommen bin. "Es hat alles mit drei Wörter angefangen", begann ich...