vierzehnter Juli (Untreu sein)

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Marti sitzt am Küchentisch und starrt auf den seltsamen Brief, der im Briefkasten gelegen hatte. Ohne Absender. Einfach nur ein Umschlag mit einem Zettel drin. Darauf die Worte:
"Dein Mann ist dir untreu. Ein Freund."
Was soll er davon halten?

"So etwas würde Jako niemals tun", sagt Verstand. "Warum sollte er? Das wäre komplett unlogisch. Er liebt uns und weiß genau, dass er damit alles kaputt machen würde."
"Ich weiß", sagt Gefühl. "Aber er hat ja schon mal fremd geknutscht ... ist schon ein paar Jahre her, aber ... es fühlt sich immer noch doof an ..."
"Hör mal", sagt Verstand, „Wir haben damals gesagt, dass wir verzeihen und vertrauen. Und genau das sollten wir jetzt auch tun. Was wären wir sonst für ein schlechter Ehemann."
"Außerdem", sagt Sextrieb. „hat er keinerlei Grund dazu. Wo wir ihn doch immer wieder geradezu besinnungslos vö ..."
"Ja, lass gut sein", sagt Gefühl.
Er lächelt. "Ihr habt ja recht. Wir werden Jako einfach darauf ansprechen."

Ja, und das tut Marti dann auch. Sobald Jako zu hause ist.
Der ist sauer auf den Absender. Denn natürlich ist er treu. Ein Blick in seine Augen, und Marti zweifelt nicht mehr.
Er schämt sich.
Morgen wird er seine Zweifel beichten.

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