zwölfter Januar (Durcheinander)

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Die Beerdigung war traurig.

Wie das eben so ist.

Nun sitzt die ganze Familie zusammen, es gibt Kaffee und Platenkuchen, aber eigentlich ist man beieinander, um Erinnerungen auszutauschen.

„Weißt du noch..."

Gefühl ist ganz in seinem Element.

Er ist irgendwie durcheinander, weil bei all dem traurig sein irgendwie das Schwelgen in Erinnerungen gut tut.

Verstand nickt.

„Das ist doch verständlich", sagt er.

„Das ist eben so. Das Leben geht weiter, weißt du?"

Gefühl seufzt.

Es ist nicht einfach für ihn, das unter einen Hut zu bekommen.

Marti trifft viele Verwandte wieder, die er lange nicht gesehen hat.

Redet hier und dort.

Es werden Anekdoten erzählt.

Und irgendwann ein schüchternes, leises Lachen.

Gefühl lässt es zu.

Er spürt, was Marti braucht.

Geborgenheit. Zusammensein. Freundschaft.

Und Liebe.

Später, am Abend, als Marti und Jako in Martis altem Kinderzimmer ins Bett geschlüpft sind, weckt er Sextrieb.

„Du", sagt er, „Marti braucht jetzt ganz viel Nähe. Hilf mal, das schaff ich nicht allein."

Sextrieb nickt, küsst Gefühl sanft auf die Nasenspitze und gemeinsam sorgen sie dafür, dass Marti und sein Mann sich lieben, zärtlich, sanft, fürsorglich.

Bis der Morgen graut.

Und beide in einen zufriedenen Schlaf sinken.

Arm in Arm.

Die DreiWhere stories live. Discover now