Die Drei

zehnter April (Andererseits)

„Einerseits ist krank sein doof", sagt Gefühl.
„Die Nase trieft, der Hals tut weh. Man fühlt sich wie ein Häufchen Elend.
Andererseits ... an das verwöhnt werden durch Jako könnte ich mich glatt gewöhnen."

Ja, Jako versorgt seinen Marti mit allem was er braucht, auch wenn er selber zu Arbeit muss; zweimal hat er heute schon zu Hause vorbei geschaut, Tee gekocht, Orangen ausgepresst, Suppe heiß gemacht.
Und eine große Portion Liebe dagelassen.

„Einerseits hast du recht", sagt Verstand. "Andererseits bleibt so verdammt viel Arbeit liegen. Und es ist doch auch viel schöner, wenn wir Jako seine Liebe zurückgeben können. Im Moment ...", er zeiht geräuschvoll die Nase hoch, „ ... können wir das nicht. Scheiß Fieber."

Gefühl nickt. Da ist was wahres dran.
Nun, sie werden das schon überstehen. So ne Erkältung bringt sie nicht um. Und dann, wenn sie wieder fit sind, dann ...
einerseits die ganze Arbeit aufholen. Mann, das wird stressig.
Und andererseits ... Jako ist dann fällig.
Liebe, Liebe, Liebe.
Knick knack.
Das alte rein-raus-Spiel. Na ihr wisst schon.

Sextrieb murmelt im Schlaf. Er freut sich auch schon darauf, wenn sie wieder gesund sind.
Einerseits ganz schön, sich mal auszuschlafen.
Aber andererseits ist er hungrig.

Sehr hungrig.
Auf Jako.