Das geheime Zimmer 8

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Der Supergau ist eingetreten! Ich erreiche Karen nicht. Während ich mich mit meinem hammermäßig geilen Boyfriend amüsiert habe, ist sie entführt worden, verschleppt, verkauft an Frauenhändler, ermordet von der eifersüchtigen Ehefrau, und ich war nicht für sie da! Mein Boss erklärt mir gerade etwas, aber ich höre nicht zu, mein Hirn ist im Katastrophendenken und mein Körper quasi nicht mehr vorhanden. Wenn ich nackt wäre, würde James denken, Tom hätte mich verprügelt, denn ich neige zu blauen Flecken und habe sie quasi überall und ein paar Knutschflecke sind wohl auch dazwischen. Mir tut alles weh und ich könnte heulen. Und das nur von dem bisschen kinky Sex, Hallo?

„Kann ich mich darauf verlassen, Britney?" hakt James nun nach.

Britney ist noch schlimmer, als Brittany. Ach, eigentlich ist beides gleich schlimm! Ich habe nichts verstanden von dem, was mein Boss gesagt hat und ärgere mich, dass ich Tom am Morgen nicht nachgegeben habe. Er hatte mich nicht aus dem Bett lassen wollen und hatte gemeint, ich solle mich doch auch mal krank melden. Doch ich hatte protestiert und mich aus seinem Griff gewunden. Ich wäre jetzt lieber in seinem Arm und würde heulen. Aber jetzt ist mein Schatz zu einem Termin, echt super!

„Brittany!" schnarrt Jay.

„Ich heiße Brit! Kannst du das noch mal wiederholen, hab das nicht ganz kapiert." ende ich etwas leiser.

„Was daran hast du nicht kapiert?" stöhnt er.

Ich senke den Blick.

„Alles. Tut mir leid."

Doch Jay erwidert:

„Ach, vergiss es, du siehst nicht gut aus. Geh besser heim."

Nun blicke ich ihn erschrocken an.

„Jay, bitte. Es tut mir ehrlich leid, ich bin nicht gut drauf und..."

Stan läuft an uns vorbei und wirft mir einen scharfen Blick zu.

„...bitte, entlass mich nicht." hauche ich abschließend.

Mein Boss schüttelt den Kopf und entgegnet:

„Das würde ich nie tun, Brit. Ich entlasse doch keine krebskranke Frau! Ist schon okay, nur...sag bitte eher, wenn du dich nicht fühlst."

Ich nicke.

„Ja, mache ich. Danke."

„Tu dir mal was Gutes, du kannst die Woche deine Überstunden abbummeln."

Naja, Stunden hätte ich genug für die nächsten drei Monate! Ich verabschiede mich und suche den Bodybuilder. Er ist im Pausenraum und spielt mit dem Handy herum.

„Warum hast du mich eben so böse angeguckt?" frage ich ihn direkt.

Er schaut hoch und funkelt mich feindselig an. Das kann ich jetzt echt gebrauchen! Er brummt:

„Ich weiß, dass du denkst, ich sei nicht gut für Karen. Aber misch dich nicht zwischen uns, klar?"

„Was? Ich habe nix gemacht! Und wenn du Karen willst, solltest du dich erst einmal scheiden lassen!" protestiere ich.

„Damit meine Alte mich abzocken kann? Vergiss es. Sag mir, wo Karen steckt! Sie meldet sich nicht und ist auch nicht zuhause. Ist sie bei dir?"

„Nein." seufze ich resigniert und setze mich an den Tisch. „Ich erreiche sie auch nicht."

„Seit wann?"

„Gestern Abend, so gegen acht. Sie war wütend auf uns, weil..."

„Auf uns? Der lange Kerl? Hast du endlich jemand in dein Bett gelassen?"

I dreamed of a tall manWhere stories live. Discover now