ich werde die Story jetzt öfters updaten.
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Ich dachte immer dieses Klischee von wilden Teenagern, die sich ohne Kontrolle betranken, gab es nur in amerikanische High School Filmen. Aber der heutige Abend lehrte mich etwas besseres.
Was als harmlose Überraschungsparty für Agatha begonnen hatte verwandelte sich innerhalb weniger Stunden in ein Saufgelage, dass seines gleichen suchte.
Es gab keine roten Plastikbecher und es gab auch keine Footballstars oder heißen Cheerleader, wie es das Klischee wollte. Dafür gab es einen Haufen feierwütiger Privatschüler, der eine Party zustande brachte, die einfach nur krass war. Becher waren überflüssig, die meisten kippten den Alkohol einfach direkt aus den Flaschen in sich. Die Musik war laut und das Tanzen bestand darin sich am anderen Geschlecht zu reiben. Und die guten Manieren hätte man im Internat gelassen.
Ich erkannte hin und wieder jemanden aus der Schule wieder und ganz ehrlich, in der Schuluniform, mit den schön frisierten Haaren hatte ich von diesen Leuten niemals erwartet, dass sie so krass feiern konnten.
Oscar konnte seinen Eltern noch spontan Karten für eine Theatervorführung in London organisiert, dass nur eine Stunde von Canterbury entfernt weg lag. Libby, Shila und ich hatte Agatha nachmittags abgeholt und waren in die Stadt bummeln gegangen, währenddessen hatten die Jungs das Haus der Lockwoods Partytauglich gemacht und alles für die Party eingekauft.
Als wir wieder zurückgekommen waren, hatten sich alle versteckt und nachdem wir das Wohnzimmer betreten hatten laut "Überraschung" gerufen. Agatha war ziemlich überrascht und ehrlich gesagt auch nicht so begeistert von der Party, angefangen zu trinken hatte sie dann trotzdem und irgendwie nicht mehr aufgehört. Also gut, jetzt gerade trank sie nichts mehr, dafür war sie zu beschäftigt mit Harry rumzuknutschen. Ja mit Harry, dem Freund von Henry, den ich gestern getroffen hatte. Ich dachte Oscar hätte irgendwas dagegen, dass sein Kumpel, der bei den Mädchen anscheinend ziemlich beliebt war, mit seiner Schwester rummachte. Aber als er die beiden sah, lachte er nur. Vielleicht waren wir Deutsche doch etwas prüder, als der Rest.
Shila war irgendwie verschwunden, gut möglich, dass sie sich auch jemanden aufgerissen hatte. Noah und Oscar spielten bei einem Trinkspiel mit und Henry war gerade auf dem Klo. Er war einer der Wenigen, der nicht komplett betrunken war. Neben Libby und mir. Libby trank ihre Cola und begutachtete das Ganze. Anfangs war ich stolz auf sie, dass sie den Alkohol ablehnte, da ich ja wusste, dass sie eine Zeit lang ein kleines Problem damit hatte. Allerdings hatte sie mir dann flüsternd erklärt, dass sie nur vor Oscar einen guten Eindruck hinterlassen wollte. Es schien zu klappen, denn Agathas Bruder warf immer wieder unauffällige Blicke zum blonden Mädchen neben mir. Ich glaube die Beziehung der beiden war wirklich ziemlich kompliziert. Beide schienen noch verliebt zu sein, wollten es sich aber irgendwie auch nicht eingestehen.
„Und bist du zufrieden mit deiner Überraschungsparty?" Henry kam zurück vom Klo und hatte eine neue Flasche Bier in der Hand. Ich nickte und antwortete ihm: „Ich hab mal eine Studie gelesen, laut der schon 54 Prozent der 15- und 16-jährigen Briten schon mal beim Komasaufen mitgemacht haben. Die hier gehören auf jeden Fall auch dazu."
Ich deutete auf eine gemischte Gruppe, die auf der Couch hockte und bei der jeder versuchte seinen Becher schneller zu leeren als der andere.
Henry lachte, Libby sah mich hingehend verwirrt an, da sie mich nicht ganz verstanden hatte. Ich machte mit meiner Hand eine Bewegung, die ihr zeigen sollte, dass es egal war, was ich gesagt hatte. Schließlich gehörte sie auch zu diesen 54 Prozent.
„Jaja, wehe wenn sie losgelassen", schmunzelte Henry und ich seufzte. Es war gerade mal halb zehn und die Party war krasser als alles, was ich bisher mitgemacht hatte. Wieso die jetzt alle schon so Gas gaben hatte mir Libby damit erklärt, dass der Großteil um 12 Uhr wieder im Internat sein musste. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie es wirklich schafften ohne aufzufallen zurück in ihre Zimmer zu kommen. Die meisten konnten jetzt schon nicht mehr gerade laufen.

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Englisch für Anfänger
HumorCharlotts Leben wird durch einen Umzug nach England auf den Kopf gestellt. Im verregneten England angekommen raubt ihr nicht nur der dort herrschende Linksverkehr sondern auch Prince Charming alias Henry die Nerven. Und das alles nur, weil sich ihre...