Allein

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Piper
Ich halte das Bündel eng an meine Brust gedrückt und renne. Durch das Geräusch von Jasons Schritten vernehme ich, dass er mir folgt.
,,Glaubst du Poseidon und Athene warten auf uns?"
Ich schüttle den Kopf.
,,Nein, Athene hat mir flüchtig erzählt, dass die beiden noch etwas anderes dringendes zu erledigen haben."
,,Dann müssen wir durch den Wald."
Ich zucke zusammen und muss einen erschrockenen Aufschrei unterdrücken, als über uns ein Ball aus griechischem Feuer explodiert.
,,Glaubst du, die beiden brauchen unsere Hilfe?" Jason schüttelt entschlossen den Kopf.
,,Nein, wir haben nur eine Aufgabe."
Mit meinem Schwert schlage ich einen Ast aus dem Weg und renne dann weiter. Jason rutscht fast am rutschigen Hang aus, fängt sich aber gerade so. ,,Wie geht es ihm?"
Der Sohn des Jupiter sieht hinunter zu seiner Brust.
,,Kein einziges Geräusch, alles bestens."
Der Wind weht mir lose Haarsträhne ins Gesicht. Ein weiterer Knall ertönt.
,,Annabeth ist bestimmt grade am Ausrasten."
,,Mich würde es nicht wundern wenn sie mittlerweile zur Massenmörderin geworden ist. Ihre Familie und ihr Haus sind ihr heilig." Augenblicklich rollt eine Druckwelle aus göttlicher Energie auf uns zu. Jason und ich werden zu Boden gedrückt, ich bemühe mich darum, auf dem Rücken zu landen.
Als ich meine Augen öffne, greife ich sofort nach Jasons Hand. ,,Schatz, alles in Ordnung?" Er nickt, dann blickt er zu Divan, der auf seiner Brust gelandet ist.
,,Dem kleinen Kerl geht's auch gut. Wie geht's Sophia?"
Ich sehe die Tochter meiner Freundin an. Sophia liegt auf meinem Oberkörper, umhüllt von meiner wärmenden Jacke. Sie ist wach und blickt mich mit großen Augen an, gähnt aber nur und gibt sonst keinen weiteren Ton von sich. ,,Auch alles paletti."
Der Sohn des Jupiter erhebt sich stöhnend.
,,Das war eindeutig Percy. Ich erkenne seine Energiewelle, wenn ich sie spüre."
,,Sehr interessant. Ich frage mal lieber nicht." Das freudige Lachen klingt wie Musik in meinen Ohren.
,,Na los, bringen wir die beiden in Sicherheit."
,,Wohin?" Ich zucke mit den Schultern.
,,Ich vertraue darauf dass die Götter uns leiten werden."
Und ich behalte recht. Nach etwa zwanzig Minuten erreichen wir eine kleine Holzhütte in der Nähe des Wassers. Sie ist verdeckt von dichten Büschen.
,,So etwas habe ich schonmal gesehen. Das ist einer der sicheren Unterschlüpfe, die Annabeth, Thalia und Luke damals errichtet haben." Jason sieht mich an.
,,Das ist ein Zeichen dafür, dass die Götter uns unterbewusst den Weg gewiesen haben."
Ich öffne die Tür des Unterschlupfs und drücke Sophia weiterhin fest an mich. Im Raum steht ein Bett, in zwei geöffneten Truhen befinden sich Waffen und Lebensmittel.
,,Wie lange sollen wir hier warten?"
,,Ich weiß es nicht. Wie warten auf ein Zeichen." Ich setze mich aufs Bett und hebe Sophia hoch. Die kleine Tochter meiner besten Freundin sieht mich mit großen Augen an. Sie weint nicht, hat die ganze Zeit über nicht geweint.
,,Die beiden sind angenehm still."
,,Ja, sogar Divan. Und der heult sonst bei jeder Kleinigkeit."
Jason setzt sich neben mich, ich blicke ihn liebevoll an. ,,Sie sind wundervolle Kinder."
Er nickt. ,,Unsere werden das auch sein."
,,Du willst Kinder?"
Jason fährt sich durchs Haar. ,,Natürlich möchte ich Kinder. Du etwa nicht?" ,
,Doch. Aber ich weiß nicht ob ich Kinder in diese gefährliche Welt setzen will."
Jason blickt sein Schwert an, das an seinem Gürtel baumelt.
,,Ja, diese Welt ist gefährlich. Aber wir würden unsere Kinder beschützen. Wir wären sicherlich gute Eltern."
Vorsichtig streiche ich Sophia übers Haar. In ihr sehe ich eindeutig Annabeth. Die blonden Haare, die Stupsnase. Sie wird, wie ihre Mutter, eine starke, wunderschöne Kriegerin werden. Da bin ich mir sicher.
Die grünen Augen, die ihr ihr Vater vererbt hat, starren mich an. Ich liebe Percy und Annabeth und ich schwöre, ihre Kinder immer mit meinem Leben zu beschützen. ,,Jason?"
,,Ja, Schatz?" Meine Augen finden seine.
,,Glaubst du, sie werden sterben?"
,,Wer? Sophia und Divan?"
Langsam schüttle ich den Kopf.
,,Nein, Percy und Annabeth."
,,Warum fragst du das?"
Ich zeige um mich. ,,Das hier kann nichts gutes bedeuten. Sie würden ihre Kinder nie alleine lassen, wenn es nicht wirklich sein muss."
,,Die beiden wissen was sie tun."
,,Ja, aber sie würden alles tun, wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht."
Jason streicht mir übers Haar. ,,Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird."

Percy Jackson| Das prophezeite Kind Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang