Eins folgt auf das andere

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Nicole

Ich sah mich auf dem Schreibtisch um und versuchte die darauf liegende Arbeit abzuschätzen. Dann ein Blick auf die Uhrzeit und ich packte eilig meine Sachen zusammen. Ich hatte die Mittagspause schon durch gearbeitet und es wäre nicht schlimm wenn der Rest der Unterlagen bis morgen warten müsste. Zur Not könnte ich auch nochmal für eine Stunde ins Büro gehen wenn Luca schlief. Wie auch immer ich es machen würde, es hielt mich in dem Moment nicht davon ab meine Idee in die Tat umzusetzen. Ich musste einfach mit Marco reden bevor ich ausflippte und ich musste dabei sein Gesicht sehen. Dies natürlich ganz allein nur aus dem Grund um seine Reaktion zu werten. Tief in mir wünschte ich mir nur positives Feedback, doch ein Rest Zweifel blieb und zwar sehr hartnäckig. Gerade wollte ich das Büro verlassen als sich mir Daniel in den Weg stellte. "Du machst Feierabend oder gehst du doch noch in Mittag?" ich versuchte ihm auszuweichen und sah ihn sauer an. "Feierabend"-"oh, ist denn was den Kindern?" diese Frage hätte ich ihm allerdings dann doch nicht zugetraut, vor allem mit diesem Ausdruck der absoluten Besorgnis in den Augen. Warum dachte er es wäre etwas mit den Kindern? Konnte er nicht glauben, dass dies auch ging ohne ernsten Hintergrund? Dennoch wurde ich milder gestimmt und lächelte ihn an "nein nichts mit den Kindern"-"puh super, ich dachte schon es wäre einer krank oder schlimmeres" ich schüttelte den Kopf "nee alles gut"-"super, dann schönen Feierabend" strahlte er über beide Ohren und ging zur Seite. Auf dem Weg zum Auto dachte ich über Daniel nach und seiner Interesse an dem Wohlbefinden der Kinder. Ich ertappte mich dabei, wie ich in Gedanken sogar den Ausdruck "süß" mit ihm in Zusammenhang brachte. Was mir aber schlagartig half den Dialog zu vergessen und mein Vorhaben endlich weiter zu verfolgen. Erst fuhr ich langsam an Marcos Haus vorbei, weil ich davon ausging, dass er nicht da ist und dann gab ich Gas. Sein Auto stand nun mal nicht auf der Straße und dies war genug Indiz für mich. Zwei Häuserecken später, wurde mir mein Fehler direkt bewusst. Er hatte auch eine Garage. Statt links, um noch weiter in Richtung Innenstadt zu kommen, nahm ich die rechte Fahrbahn und somit den Rückweg. Ich wollte einfach nichts unversucht lassen. Der Wunsch einer Aussprache stand zwischen uns und ich fürchtete, sie würde immer da sein und mich quälen, wenn ich es weiterhin versuchen würde zu vergessen. Knapp eine Woche lang hatte ich es schon versucht, ohne Erfolg. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und Nägel mit Köpfen machen.

Marco

Am liebsten wäre ich weiter gefahren und hätte so getan, als hätte ich sie nicht gesehen, doch das konnte ich dann auch wieder nicht. Ich parkte also in der Auffahrt meines Hauses und blieb einen Moment sitzen mit dem Blick zu Luisa. Woher wusste sie wo ich wohne? War dann doch die erste Frage die mir in den Sinn kam. Vielleicht hatte es ihr Nicole gesagt? Es wäre zumindest eine Möglichkeit oder Nicole selbst hatte sie geschickt um sich bei mir zu entschuldigen und würde so einen Grundstein legen, um auch mit mir ein Gespräch selbst zu führen. Luisa selbst saß auf meiner Treppenstufe, neben ihr stand ein Rad und sie sah nicht besonders glücklich aus. Ganz offensichtlich das schlechte Gewissen. Ich hoffte sie hatte reichlich davon. Vielleicht war sie aber auch einfach nur da um mir zu erklären was da passiert war? Ich durfte nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen und musste ihr eine Chance geben. Langsam zog ich den Schlüssel aus dem Zündschloss und atmete noch einmal tief durch bevor ich ausstieg. In derselben Geschwindigkeit ging ich auch um mein Auto und schon sprang sie auf und ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Hallo Luisa" sagte ich kurz angebunden und trat auf sie zu, in der Erwartung, dass sie gleich zur Sache kam. „Hey Marco" gab sie allerdings nur von sich und sah mich mit ihren großen Augen an, wie sie es schon einmal getan hatte und mich damit um Kopf und Kragen brachte. Da sie nicht weiter sprach, versuchte ich den Dialog weiter in Gang zu bringen „warum bist du hier?"-„Naja, ich muss mit dir reden"-„so" mehr wollte ich gar nicht dazu sagen, denn ich hoffte immer noch, dass sie von sich aus weiter reden würde. „Das wegen Samstag war eine dumme Sache" ich nickte nur „ich weiß nicht was mich da geritten hatte" ich konnte einfach nur süffisant grinsen. Sie fing an ihre Finger zu kneten und so erweckte sie in mir den Eindruck, als wäre es wirklich ihr schlechtes Gewissen was da aus ihr sprach. Sie war nun mal ein Kind und Kinder taten oft unüberlegte Dinge. „Es lag wohl an dem ganzen sentimentalen Quatsch"-„zum Glück ist ja nichts weiter passiert" gab ich zu bedenken und sah auf einmal ein Funkeln in ihren Augen. „Zum Glück? Wir haben uns fast geküsst!" ihre Stimme wurde leicht lauter und unbemerkt sah ich mich verstohlen um. Es hätte mir gerade noch gefehlt wenn einer der Nachbarn dieses Gespräch verfolgt hätte. „Was heißt hier wir?" zischte ich zu ihr rüber doch ihr Gesicht verzog sich nur und sie holte Luft. „Was sonst? Es gehören zu allem zwei oder nicht?" im ersten Moment glaubte ich schon, sie würde ihre Wort noch lauter sagen, war dann aber überrascht, dass sie ebenso leise weiter sprach wie ich es getan hatte. „Luisa mach bitte mal halb lang. Es tut mir leid wenn du da etwas falsch verstanden hast, aber ich hatte nie vor dich zu küssen"-„ach nein?"-„bestimmt nicht! Du bist 16 und ich 27. Da werde ich einen Teufel tun und eine Minderjährige küssen"-„ich bin dir also zu jung?" wieder musste ich schmunzeln, zum einen wegen dieser Aussage und zum andern, weil sie mich so unschuldig anschaute. „Natürlich bist du mir zu jung Luisa" plötzlich kam sie einen Schritt näher und legte mir ihre Hand auf die Brust. Ihr Blick war wieder so tiefgründig wie am Samstag und ich drohte darin zu versinken. Doch es waren Luisas Augen und nicht die von Nicole und dieser Gedanke, der mich sofort zurechtwies, half mir dabei es gleich klarer zu sehen. Luisa hatte es faustdick hinter den Ohren und da gab es weder ein schlechtes Gewissen noch ein Missverständnis. „Das Alter spielt keine Rolle, man muss nur auf der gleichen Wellenlänge sein" hauchte sie mir kokett entgegen und schob sich noch enger an mich ran. Ich musste kräftig schlucken, denn meine Meinung von eben über sie, musste ich um ein simples Wort erweitern. Sie war ein kleines Miststück und brandgefährlich. Das Durchdrehen und quietschen von Reifen drang an mein Ohr und als ich mich nach der Quelle der Ablenkung umsah, konnte ich gerade noch ein Stück von einem mir bekannten Autos sehen.

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Luisa vor der Tür
Nicole sieht es und Marco steht wieder da als Depp!

Ob es da ein Zurück geben wird?

Luisa noch so jung und doch so ein Miststück. Gut das sie Marco dieses Gesicht gezeigt hat, doch was wird es ihm bringen?

Wird er um Nicole kämpfen und wie? Wie wird Luisa drauf reagieren, da sie doch so offensichtlich von Marco abgewiesen wurde.

Ach ja, ich lass euch wieder mal lange mit den Fragen sitzen ^^

Auch diesmal heißt es, ich bin mir nicht sicher ob ich schon Montag was neues für euch habe, da ich übers WE nach Dortmund fahre zum Supercup.

Ich wünsche euch an dieser Stelle schon mal ein schickes WE und nen coolen Start in die Woche.

Ich, meine Schwester und MarcoTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon