Am frühen Sonntag Morgen stand ich auf und sah auf mein Handy. Arian hatte mir geschrieben, dass er gestern nicht konnte und dass es ihm leid tuhe. Ich lief ins Bad, machte meine Morgenroutine und ging nach unten in die Küche zu meiner Mutter.
Meine Brüder waren noch am schlafen und mein Vater saß im Wohnzimmer.
,,Mir Mengjesi, mam. (guten Morgen)", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Mir Mengjesi.", antwortete sie. Sie war gerade dabei pite und weiteres albanisches essen zu machen.
,,Wir kriegen heute wichtigen Besuch.", sagte sie.
,,Wer kommt denn?", fragte ich und füllte mir gerade Milch in eine Tasse. ,,Ein Junge möchte um deine Hand anhalten." Ich verschluckte mich an der Milch und bekam keine Luft. Als ich wieder zu mir kam, sagte ich:,,Kuu, ich hab voll kein Bock."
Es Waren schon mehrmals Jungs hier um um meine Hand anzuhalten, aber ich bin erst 18! Ich hab noch mein ganzes Leben vor mir.
,,Bitte sei diesmal höflich. Sie sollen ganz nette Leute sein. Marigona und Samir werden auch kommen.", sagte sie und sah mich an.
,,Na gut, wenn du meinst. Aber ich hab auch was dazu Zusagen, Mam! Ihr sagt denen dann, dass wir uns das überlegen, bla bli blub. Und dann ruft ihr da an und sagt nein."
,,Nein? Warum denn nein? Du kennst sie doch noch gar nicht.", sagte sie. ,,Ja, aber ich bin noch viel zu jung für eine Heirat, Mam."
,,Ich musste schon mit 16 heiraten...." ,,Ja, ich weiß!", unterbrach ich sie. ,,Aber das war damals was ganz anderes! Du bist aus Kosovo geflohen. Ich aber nicht. Ich will meine eigene Zukunft aufbauen und dann irgendwann heiraten, wenn ich meine Arbeit habe und eigenes Geld bekomme. Ich bin noch viel zu jung zum heiraten!"
Dann sagte ich nichts mehr, sondern half meiner Mutter in der Küche.Als wir mit allem fertig waren, gingen wir hoch und machten uns fertig.
Ich zog mir ein Marineblaues Kleid an. Es war lang bis zu meinen Knöcheln und hatte auch lange Ärmel, ganz schlicht und eng an meinen Körper. Unten, ab der Hüfte, ging es bisschen breiter und hatte auch eine winzige schleppe. Meine Mutter hatte es mir mal gekauft und sagte, ich solle es jetzt anziehen. Meine blauen high Hells zog ich auch an. Dazu trug ich noch ein paar goldene Armbänder und eine goldene dünne Kette, von gestern. Meine Haare lockte ich an den Spitzen, schminkte mich ein wenig mehr, dass heißt: ich zog mir noch einen Eyeliner Strich, und fertig war ich.
Ich lief nach unten und sah meine Familie auch schon umgezogen. Naja, meine Mutter hatte sich etwas zurecht gemacht und meine Brüder und mein Vater hatten Hemden an. Musste wohl ne ganz besondere Familie sein.Es klingelte und wir liefen alle zur Tür um sie zu öffnen. Wir stellten uns alle in eine Reihe und schüttelten jedem die Hand.
Zuerst kam der Vater, so Mitte 40.
Dann kam... ARIANS MUTTER?! Sie war Anfang 40.
ALBIANA? Arians schwester, 17 Jahre. Und zu guter letzt kam ARIAN Rein...?!
Als die Mutter mir die Hand gab, zwinkerte sie mir zu und umarmte mich. Albiana auch.
Arian nahm meine Hand und als niemand hinsah, gab er mir einen Kuss auf meine Hand.
Auf jeden Fall setzten wir uns alle hin und ich brachte ihnen Kaffee.
Als ich Emir sah, warf er mir einen 'Oho nur ein Typ aus der Schule' Blick zu. Ich weitete meine Augen und zuckte mit den Schultern, ich wusste ja selbst nicht, was das sollte, und setzte mich.
Dann sprach ich mit der Mutter.
Kurze Zeit später kamen dann Samir und Marigona.
Sie gaben jedem die Hand.
Als Samir Arian die Hand gab, sahen sie sich geschockt und böse zugleich an, dann setzte er sich. Dann gab Marigona ihm die Hand und Arian musterte sie von oben bis unten. Er warf Samir einen 'Nicht schlecht' Blick zu, Samir sah sehr wütend aus. Marigona bemerkte dies aber nicht, sondern setzte sich neben Samir.
Sie sah auch wirklich toll aus.
Sie hatte auch ein marineblaues Kleid an, es war aber an den Armen nur bis zu den Ellenbogen und ging bis kurz unter ihren Knien. Dieses Kleid betonte ihre Figur und sie sah einfach wundervoll aus. Dazu hatte sie auch marineblaue high heels an und ein wenig goldenen Schmuck. Ihre Haare hatte sie wie ich an den Spitzen gelockt.Samir und Marigona redeten dann mit der Familie von Arian.
Ich ging in die Küche und schrieb Arian, dass er auf Toilette gehen soll. Das tat er dann auch. Arlind ging vor und zeigte ihm wo die Toilette ist und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Ich lief dann in Richtung Bad und Arian und ich gingen dann in mein Zimmer.
,,Und? Freust du dich?", fragte er.
,,Freuen?! Bist du völlig durchgeknallt?! Warum willst du mich heiraten?!"
,,Weil wir uns doch lieben.", sagte er.
,,Ich bin noch viel zu jung um zu heiraten! Gleich sagt ihr, dass ihr noch überlegen müsst oder so und Zuhause sagst du deinen Eltern, dass ich dir doch nicht Gefalle!", sagte ich.
,,Autsch, das tat weh.", schmollte er und hielt sich die Hand an's Herz.
,,Nein, Arian. Bitte."
,,Ist schon gut.", antwortete er. ,,Du siehst heute außerdem richtig heiß aus.", sagte er und versuchte mich zu küssen. Ich schubste ihn weg:,,Arian, das geht nicht. Unsere Eltern sind da."
,,Die sehen uns doch eh nicht." Dann küsste er mich, aber ich schubste ihn wieder weg. ,,Arian, nicht!"
Ich wollte gerade aus meinem Zimmer, doch er hielt mich fest und drückte mich gegen die Wand. Dann küsste er meinen Hals und presste seine Lippen auf meine. ,,Hör auf!", sagte ich in den Kuss hinein und versuchte mich zu wehren, aber er war einfach zu stark.Ich boxte ihm in den Bauch, doch er gab nur ein kurzes stöhnen von sich und küsste mich weiter. Dann trat ich ihm zwischen die Beine und er hörte auf. Er hielt sich dahin und ich klatschte ihm eine:,,Bist du behindert?!"
Ich ging ins Bad und heulte.
Ich erkannte Arian grad nicht wieder. Was war nur los mit ihm?!
Ich schminkte mich noch einmal nach und ging dann in die Küche, wo Samir saß.
,,Willst du ihn wirklich heiraten?", fragte er.
,,Nein! Wer sagt das?", antwortete ich. ,,Arian.", sagte er wütend. Ich schüttelte meinen Kopf mit Tränen in den Augen und erzählte ihm was gerade passiert war. Ich erzählte ihm auch, dass wir zusammen waren, aber dass ich alles bereute. Samir war nicht sauer auf mich, er war sauer auf Arian und ballte seine Fäuste zusammen.
,,Du wirst ihn nicht heiraten! Versprochen!", sagte er und umarmte mich. ,,Danke.", murmelte ich und wir liefen ins Wohnzimmer.
Dann rief Samir meinen Vater in die Küche.Samirs Sicht:
Wir liefen in die Küche und ich fragte Marigonas und Albulenas Vater, wie er die Familie fand.
,,Ich find sie eigentlich ganz nett. Ich glaube, sie werden gut auf Albulena aufpassen. Außerdem haben sie viel Geld und Albulena wird es dort bestimmt nicht schlecht gehen. Den Jungen find ich auch sehr nett.", antwortete er mir.
Ich schüttelte nur meinen Kopf.
,,Bab? Soll ich dir mal etwas über diese Familie erzählen?", fragte ich.
Er nickte nur verwirrt.
,,Diese Familie ist keine gute Familie", fing ich an. ,,Die Eltern sind eigentlich schon lange geschieden, sie wollen den Leuten es nur nicht sagen, weil sonst über sie gelästert wird. Der Mann hatte die Frau betrogen und macht das immer noch. Das hat zwar nichts mit Albulena und Arian zu tun, aber ich finde du solltest das wissen.
Der große Bruder von Arian ist ein Drogendieler und Arian ist dort auch schon mit eingestiegen. Ich war früher auch mal in diesem scheiss verwickelt, aber das war alles vor Marigona, ich schwörs! Als ich Marigona kennen gelernt habe, hab ich sofort damit aufgehört, aber der große Bruder fand dies nicht so gut und versucht mich jetzt zu finden und ... Keine Ahnung was der vor hat. Mir hat letztens ein alter Freund erzählt, dass Arian versucht hat mich zu finden und mit Albulena hat er das geschafft. Er will Albulena nur heiraten, um näher an mir ran zu kommen. Außerdem hat er Albulena gerade mit Gewalt geküsst!"
Marigonas Vater konnte das nicht fassen und stand mit offenem Mund vor mir.
Ohne ein Wort zu sagen ging er sauer aus der Küche.Albulenas Sicht:
Mein Vater kam sehr sauer aus der Küche und schrie plötzlich:,,Raus! Ihr alle hier raus!"
Sie standen alle geschockt auf.
,,Was ist denn los?", fragte meine Mutter ihn. Er beachtete sie aber gar nicht, sondern lief auf die Familie zu.
,,Schämt ihr euch denn gar nicht?! Hier aufzukreuzen und um die Hand meiner Tochter anzuhalten?! Nur weil ihr Samir wollt?! Kommt verpisst euch! Euch Will ich nie wieder sehen! Diesen bekifften Drogendieler, der meine Tochter anmacht, und euch geschiedenen Eltern auch nicht! Habt ihr nicht verstanden?! Ihr sollt gehen!"
Sie rannten alle sozusagen schon raus, nachdem mein Vater dies sagte. Wir standen alle wie angewurzelt da und starrten uns an.
Mein Vater kam auf mich zu und umarmte mich.
,,Tut mir leid, dass sie hier so angekommen sind. Ich hätte mich vorher besser informieren sollen, was für dreckige Leute das sind.", sagte er.
,,Ist schon gut, bab.", murmelte ich in seiner Brust.
Mein Vater lief dann in sein Zimmer um sich auszuruhen. Ich ging zu Samir und umarmte ihn. ,,Danke, Samir." ,,Für dich tu ich doch alles.", sagte er und lächelte mich an. Danach ging ich duschen und legte mich auch in mein Zimmer hin. Ich hörte noch, wie Samir meiner Mutter, Marigona und den Jungs alles erklärte. Ich fand's gut, dass er dies tat, dann musste ich das nicht mehr machen. Irgendwann schlief ich ein.

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Wir beide, Unzertrennlich
RomanceHey! Mein Name ist Albulena und ich bin 18 Jahre alt. Meine Familie besteht aus meinen beiden Eltern (Beide 42), meinen beiden kleineren Brüdern (15&16) und meiner großen Schwester (21). Mein bester Freund heißt Mehdin und ist ebenfalls 18 Jahre a...