18 | Liebe?

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Als Hermine am Montagmorgen aufwachte, wünschte sie sich, einfach im Bett bleiben zu können: Sie würde direkt nach dem Frühstück eine Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherins haben – und somit Malfoy über den Weg laufen.

Was ist nur passiert? Ich habe ihm vertraut ... es wirkte alles so ehrlich, was er getan hatte, es wirkt wirklich, als ob er es ernst mit mir meinte ... kann ein Mensch so gut schauspielern? Oder war ich einfach nur zu blind? Scheiße, dass ich auf so was reingefallen bin!

Hermine dachte an die Blicke, die sie von Malfoy kassieren würde und wurde rot. Nie im Leben würde sie ihm wieder unter die Augen treten können, nie im Leben! Es war einfach viel zu peinlich.

Gibt es denn keinen Jungen, der es mal ernst mit mir meint? Erst hat Dean mich enttäuscht und dann, als ich dachte, er wolle mich WIRKLICH trösten, hat Draco mich verletzte.

Ohne der Tatsache, dass sie den Slytherin grade beim Vornamen genannt hatte, Aufmerksamkeit zu spenden, stand sie auf und zog sich an. Wenn sie als erste beim Frühstück erscheinen würde, war die Chance recht groß, dass sie dort nicht auf Malfoy treffen und somit noch eine kleine Schonfrist haben würde.

Im Waschraum der Mädchen bekam Hermine erstmal einen Schreck: Sie sah grässlich aus. Ihre Augen waren klein und zugequollen, das Haar stand struppig in alle Richtungen ab und ihre Wangen waren rot gefleckt.

Scheiße, man könnte meinen, ich hätte das ganze Wochenende durch geheult ... was ja nichtmal falsch ist! So kann ich mich unmöglich vor Draco ... vor MALFOY zeigen!


oOoOoOo


Die Große Halle war noch leer, als Draco eintrat, doch die Hauselfen hatten bereits die Brötchen hingestellt und nach und nach erschienen auch Butter, Marmelade und was das hungrige Herz morgens sonst noch wünschte.

Rasch setzte sich Draco an seinen Platz und schmierte sich ein Brötchen.

Ich will Hermine heute nicht sehen! Ich will nicht! Ich habe sie so unglaublich verletzt, ich komme mir so dumm vor ... wenn ich sie sehe, werde ich sie wieder verletzen.

Draco hätte sich am liebsten selbst geschlagen, dass er so sehr von der Meinung anderer Slytherins abhängig war.

Wenn ich einem anderen Haus angehören würde, egal, welchem, ich könnte ohne Probleme ...

Ja, was denn eigentlich? Was wollte er? Mit Hermine schlafen, wie er es mit so vielen anderen Mädels getan hatte? So, wie Blaise es mit dieser hübschen Französin versucht hatte?

Ich will nicht mit ihr schlafen ... jedenfalls nicht nur. Sie ist verdammt intelligent ... und schlagfertig ... ein Mädchen, wie ich es mir immer gewünscht habe ... nur dass sie einen großen Makel hat: Sie ist ein Schlammblut ...

Die Tür der Großen Halle öffnete sich und Draco schaute auf. Seine Augen trafen auf braune und wieder stieg diese merkwürdige Traurigkeit in ihm auf. Wie Tage zuvor hielten sie den Blickkontakt, doch während in Dracos Augen ein entschuldigender Ausdruck stand, waren Hermines Augen eisigkalt, auch wenn man Tränen erahnen konnte.

Wow, sie sieht richtig gut aus – überhaupt nicht so, als ob sie geweint hätte ... hat sie überhaupt? Habe ich ihr überhaupt wehgetan? Sie wirkt wütend, ja, aber nicht verletzt...

Eine kleine Hoffnung schimmerte in Dracos Inneren und so schnell wie möglich beendete er sein Frühstück.

„Hermine?"

Ein heimlicher Verehrer ✔️Where stories live. Discover now