Angst (Gildarts x Laki (Olive))

626 25 30
                                    

Ruhig, fast schon still zeichnete der Wind Wellen in den grünen Rasen auf dem sie saß. Leicht lächelnd spielte Laki Olietta mit einer ihrer Puppen, gemacht durch ihre eigene Magie.
Naja, okay, 'spielen' traf es vielleicht nicht ganz. Mit einem sadistischen Funkeln in ihren Augen, rammte sie immer wieder eine kleine Nadel in das weiche Holz. Die Puppe, kontrolliert durch ihre Magie konnte sich natürliche nicht wehren und jaulte nur vor sich hin, während es sich vor Schmerzen krümmte. Ja, wenn sie Holz kontrollierte, erwachte es quasi zum Leben. Na schön, mehr oder weniger. Genau genommen war das Ding in ihrer Hand eine eigens kreierte Wuduupuppe, in der Form ihres Ex-Freundes. Seufzend ließ Laki die Puppe sinken. Was brachte es schon in Erinnerungen zu schwelgen, er würde sowieso nicht merken, was sie hier tat, schließlich bestand ihre Magie nur aus erschaffen und manipulieren von Holz, nicht von anderen Menschen. Die Schreie, die Art wie die Puppe sich krümmte, basierend auf ein paar nicht jugendfreien Szenen mit den Foltergeräten aus ihrem Zimmer in Fairy Hills, wirkten im Gegensatz zum Original lediglich halbherzig.
Außerdem schwächelte ihre Konzentration zur Zeit und sie konnte die Schreie nicht wirklich genießen. Seufzend ließ sie die Holzpuppe verschwinden und starrte einfach nur hinunter ins Tal, Magnolia zu ihren Füßen ausgestreckt.
Müde zog sie die Beine an und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen, die sie um ihre Beine geschlungen hatte.

Heute Morgen war Gildarts zurückgekehrt. Und mit ihm dieses Gefühl in ihr, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Da war er wieder. Seit damals, als er von seiner 3 jährigen SS-Klasse Mission, von dem hundertjahres-Auftrag zurückgekehrt war, hatte sie dieses Gefühl. Etwas stimmte nicht mit ihm. Seine Bewegungen wirkten mechanisch und seine Augen schienen immer wieder weg zu driften. Weit, weit weg, so wie ihre Gedanken andauernd zu ihm. Laki wusste, dass die Begegung mit Acnologia auf Tenrou Island vor sieben Jahren ihn ganz schön mitgenommen hatte, aber er war der einzige, der sich verhielt, als habe er ein Trauma erlitten. (A.N.: sie hat keinen Plan, dass ihm Gliedmaßen und Organe fehlen :D)
Und Laki wusste genau wie solche Leute aussahen. Cana wirkte sehr genervt, bei seinem Auftritt vorhin ( er hatte sie mal wieder heulend umarmt, immerhin hatte er seine Tochter seit geraumer Zeit nicht gesehen), aber dennoch erleichtert. Laki lehnte sich zurück, stützte sich auf ihre Hände und ließ ihre Beine wieder zurücksinken, während sie den langsamen, roten Sonnenuntergang beobachtete.
Wie lange war sie jetzt schon mit Cana befreundet? Wie viel hatten sie erlebt und gemeinsam gelacht und wie lange hatte die Dauerbetunkene gebraucht, um zu merken, dass Laki in Gildarts verknallt war?
Auch wenn der Gedanke schon immer etwas pedophil gewirkt hatte, zumindest auf sie selbst, so trennten sie mittlerweile 7 Jahre weniger und sie spielte immer häufiger mit dem Gedanken, dass sie eine Chance hätte.
Aber dennoch. Lakis lächeln verschwand ein wenig und ließ nichts, als einen nachdenklichen, fast traurigen Blick zurück.
Fast schon bedauernd richtete sie ihre Brille und blickte zu den wenigen Wolken hinauf, die den einsamen blauen Himmel schmückten. So viele Männer waren in ihrem Leben an ihr vorbeigezogen und dennoch waren ihre Gedanken nur bei ihm, dem einzigen, den sie niemals erreichen konnte. Wenn sie aber ehrlich war, dann wollte sie das auch gar nicht. Ihre sadistische Seite zwang ihre Liebschaften immer dazu zu leiden, aber ihn konnte sie einfach nicht leiden sehen. Seine ständigen, ergebnislosen Versuche, eine Vater-Tochter Beziehung mit Cana aufzubauen, berührte Laki sehr und auch sein Verhalten gegenüber Natsu schien ihm viel zu bedeuten. Zumindest mehr, als sämtliche Frauen, die er nach Canas Mutter hatte. Cornelia war die einzige, die er genug geliebt hatte, um sie zu heiraten und Laki wollte nicht eine seiner vielen One-night-stands sein.
Auch wenn er sie hin und wieder anbaggerte, sie wollte keine Puppe sein, wie es die Männer ihr gegenüber immer waren. Sie wollte nicht leiden, nicht seinetwegen. Wenn, dann wollte sie MIT ihm glücklich werden.
Aber selbst wenn das passieren würde, sie wollte nicht die Stievmutter einer ihrer Freundinnen werden, auch wenn die behauptet hatte, dass es in Ordnung wäre. Aber sie wollte auch, dass Gildarts selbst bereit für eine echte Beziehung war. Hatte er doch erfolgreich bewiesen, dass er es nicht war. Er würde nur immer wieder verschwinden und sie allein lassen. Laki schüttelte den Kopf. Ihre Gedanken gingen mal wieder eindeutig zu weit, trugen sie davon zu einem Ort, am dem sie nach Möglichkeiten suchte, mit Gildarts zusammen zu sein.
Immer wieder musste sie sich daran erinnern, dass das keine Option war. Nicht, wegen all der Gründe, die sie genannt hatte. Denn eigentlich waren es nur ausreden, die sie sich selbst einredete, um dem wahren und einzigen Grund zu entgehen.
Angst.
Die Angst verletzt zu werden trieb sie dazu, andere zu verletzen und zauberte ihr ein Grinsen aufs Gesicht, wenn immer sie leideten. Denn besser sie, als sie selbst.
Die Angst vor der Liebe verhinderte, dass ihre Gedanken sich ein gemeinsames Leben vorstellte, stattdessen gab sie sich Gründe dagegen.
Die Angst vor der Sehnsucht verhinderte, dass sie sich ihm näherte, damit sie nicht vermisste, was sie jetzt noch nicht hatte.
Und diese Ängste, so simpel, verwirrend und dämlich, wie man sie sich nur vorstellen konnte, nährten ihren Hass auf sich selbst.
Und gaben ihr damit weitere Gründe, ihm fern zu bleiben. Sie gaben ihr das Gefühl, Liebe nicht zu verdienen.
Das aber war ein Teufelskreis, weil es ihre Ängste nur verschlimmerte und gleichzeitig mit ihr den Hass auf sich selbst.

Ein stumpfes Lachen entkam ihrer Kehle bei diesen Gedanken. Lächerlich, sie war einfach nur lächerlich.
Und mit diesen Gedanken legte sie sich ins Gras und schlief langsam ein, nicht ahnend, dass die Zukunft sie näher zu ihm bringen würde und Gildarts selbst würde ihr die Ängste nehmen. Denn egal wie sehr sie sich auch einredete, dass ihre Gründe nur erfunden waren, in bestimmten Punkten hatte sie recht.
Noch war Gildarts nicht bereit für eine echte Beziehung, aber das würde sich bald ändern, nämlich dann, wenn Cana ihn endlich wie einen Vater behandelte und ihm durch ihre eigene Beziehung mit Baccus zeigte, was ware Liebe war, wie er sie einst für ihre Mutter empfunden hatte.

Ich geb ganz ehrlich zu, dass das hier Mist ist. Ich hab das Gefühl, hier ein wenig zu schnell durchgerutscht zu sein, muss aber auch zugeben, dass diese geschichte nicht gerade leicht war.
Ich musste nach Lakis Charakter googlen, um überhaupt ein Bild von ihr zu haben und hab trotzdem das Gefühl, sie ist total OOC. Gildarts hat irgendwie überhaupt keine Rolle und.... Okay ich fang schon wieder mit Selbstkritik an. Kritisiert ihr mich besser, dann rechtfertige ich mich. Komisch oder?
Yay, die Wuduupuppen sind zurück.

Was wollte ich noch gleich sagen? Kp. Das nächste Kapitel wird auf jeden Fall Gratsu behandeln und ganz ehrlich, da freu ich mich schon wahsinnig drauf. Also dann, schönen Mittwoch allerseits.

Fairy tail : One shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt