Haar'chak!

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Sie wollten Geschichten und Informationen über General Kiwoi.
Was auch sonst?
Ich konnte es ihnen auch ehrlich gesagt nicht verübeln.
Sie war die erste Jedi, die offen ihre Sorge um die Klone zeigte.
Außerdem fühlte ich mich irgendwie auch geschmeichelt, dass meine Jedimeister-Persona plötzlich Liebling aller Klone war.
Noch viel wichtiger war, dass es mir einen Grund gab, mit den beiden Dominosteinen abzuhängen, auch wenn die ersten Minuten unseres Gesprächs durch die vorherigen Ereignisse noch etwas seltsam waren.
Dies änderte sich aber mit jeder Minute, sodass wir irgendwann in einen hübschen Plausch verfielen.
Ab und an warfen Ginta und Tintia einiges rein - hauptsächlich Gerüchte, die im Tempel umgingen - und Ahsoka erzählte über ihre Erfahrung mit der beliebten Jedi und über ihre ersten Eindrücke von ihr.
Wie viele einen gerne hatten, wenn man einfach nur seine Menschlichkeit zeigte.
Beim Tempel angekommen, verabschiedeten wir uns und Ginta ging Winton suchen.
Der tat mir jetzt schon leid.
Der Tag darauf brachte zwei Überraschungen mit sich.
Die Erste war zugegeben weniger überraschend.
Ginta hatte sich Winton gekrallt und mit ihm ein ernstes Wörtchen geredet, sodass er morgens in aller Frühe vor meiner Tür stand und auf Knien um Vergebung bettelte, während die winzige Rodianerin mit verschrenkten Armen hinter ihm stand.
Ein Glück war Ginta Jedi und nicht Sith, sonst hätten wir echt Probleme.
Die zweite Überraschung an diesem Tag waren die zwei Trooper, die ihre einzige Stunde Freizeit zwischendurch aufgaben, um mich nach dem Frühstück abzufangen.
Diesmal ging es nicht nur um Kiwoi, sondern generell über meinen Heimatplaneten.
Eine Stunde mit Echo und Fives vor'm Tempel sitzen und quatschen ... Andere würden dafür wohl töten.
Mit der kleinen Infostunde über meinen Heimatplaneten hatte ich sie anscheinend fasziniert.
Ein einziger Planet mit so vielen verschiedenen Kulturen, Sprachen, Traditionen, unterschiedlichen Regierungen, Ländern ...
Und vor allem mit so vielen Diktaturen, Ungerechtigkeiten, Kriegen und Unruhen ...
Für die beiden Klone stand jetzt eines ganz klar fest ... Kiwoi war eine geborene Freiheitskämpferin.
Warfen sie jedenfalls kurz ein, bevor sie mit glänzenden Augen wieder an meinen Lippen hingen.
Süß, die Klönchen.
Als Echo Fives dann darauf aufmerksam machte, dass sie los mussten, bewegte der sich nur sehr widerwillig.
Erst nachdem ich mit ihnen ein Treffen für den Tag darauf gegen Abend vereinbarte, ließ er sich von seinem Batchmate davonschleifen.
Klasse Timing, denn sobald sie aus meinem Blickfeld verschwunden waren, machte mich Fluse auf meinen leise piepsenden Komlink aufmerksam.
Jup, leise.
Das Teil hatte nämlich 'nen Lautstärkeregler, den halt nur keiner in der Serie benutzte, weil es scheiße ist, wenn man im Kampfgeschehen, einen wichtigen Anruf zum Thema Strategie oder Verstärkung verpasst.
Den Kopf schieflegend drückte ich auf das graubeige Knöpfchen.
"Commander, ich wollte Sie darüber informieren, dass Commander Beat gerade aus dem Bacta-Tank geholt wird."
Das Hologramm des Doktor-Klons von gestern schwebte über meinem Handgelenk und starrte mich erwartungsvoll an.
"Vielen Dank, Mad.
Ich kontaktiere nur schnell Meisterin Kiwoi und dann komm ich rüber."
Ich winkte dem Klönchen zum Abschied und beendete den Anruf.
Mein Blick fiel auf meine kleine Ledertasche, in die ich mehr schlecht als recht eine Packung Prinzenrolle-Kekse reingesteckt hatte.
Und so ging es wieder zur Medbay, wo mich mein Medic-Kumpel schon erwartete.
Dem drückte ich lächelnd seine Prinzenrolle in die Hand und folgte ihm dann ins Krankenzimmer neben dem Bacta-Tank-Raum.
Da lag der fällige Klon und machte anscheinend ein Nickerchen.
"Commander?"
Mad stupste meinen Commander vorsichtig an der Schulter an.
Augenblicklich war der Dämlack wach und fuhr erschrocken hoch.
"Lassen Sie uns bitte alleine, Mad?"
Lieb lächelte ich den Medic an, der nickte und prompt den Raum verließ.
Das Letzte, was ich von ihm hörte, bevor sich die Tür mit einem Zischen schloß, war wie er seine Packung Kekse anbrach.
Ich atmete nochmal kurz ein und sah auf den geschafft aussehenden Klon hinunter.
"Me'vaar ti gar?", fragte ich Beat in seiner Muttersprache.
Meine Aussprache war wahrscheinlich ziemlich grottig, aber meinen Ori'vod interessierte das relativ wenig.
Er grinste schwach, erfreut darüber, dass ich mir ernsthaft die Mühe machte die Muttersprache der Klone zu lernen.
"Naas.", antwortete er mir, woraufhin ich mich etwas entspannte.
Wenigstens ging es ihm jetzt wieder gut.
Denn jetzt konnte ich austicken ohne schlechtes Gewissen.
Mein Lächeln verschwand, was der Knuddelklon mitbekam und sich geistig wahrscheinlich sogar auf das Kommende vorbereitete.
"SAG MAL BIST DU BLÖD?!
ICH DACHTE DU STIRBST MIR DA WEG!
WEIßT DU WAS ICH FÜR 'NE SCHEIß ANGST HATTE, DU ARSCH?!"
Beat wich mit schuldiger Miene meinem Blick aus.
"Ner vod ..."
Einige Wuttränen rannen meine Wangen hinunter.
"Du hättest verdammt nochmal sterben können!"
Ich schluckte den Kloß, der sich bei diesem Gedanken in meinem Hals bildete, runter.
"Ich schaff das doch nicht allein ...
Ich brauch dich doch!"
Verdammt.
Dabei wollte ich doch nicht flennen.
Naja, trug immerhin zur Tragik dieser Szene bei.
Wäre das ein Film, würde jetzt irgendeine traurige Melodie im Hintergrund spielen.
Trotzdem mies diese Tränen.
Ließen alles verschwimmen, sodass ich mir erstmal die Augen reiben musste.
Und in dieser Zeit meiner momentanen Blindheit fand eine Hand ihren Weg zu meinem Gesicht und fing zärtlich an mir die Tränen von den Wangen zu wischen.
"N'eparavu takisit.", flüsterte der Klon, der mich heulenden Natborn einfach mal halb auf sich drauf zog.
So kam es, dass ich, eine heulende Padawan, dann halb auf der Brust von Beat, eines Senior Klon-Commanders, lag und mein Gesicht in seiner Brust vergrub.
Mein Commanderlein strich mir nur schuldbewusst mit einer Hand durch die Haare, die andere lag zwischen meinen Schulterplatten, während er mir immer wieder "Udessi, cyar'ika." zumurmelte.
Ein Glück kam niemand währenddessen ins Zimmer, sonst wären wir in Erklärungsnot gekommen.
Irgendwann waren meine Tränen dann versiegt und ich lag mit rot geschwollenen Augen noch immer mit dem Gesicht in Beats Blacks gekuschelt.
"Glaub nicht, dass ich dir vergebe.", nuschelte ich den schwarzen Stoff.
"Du darfst für die Kaserne, in der du wohnst, abspülen.
Und zwar zwei Wochen."
Die Hand des Knuddelklon, die sich bereits hoffnungslos in meinen Haaren verheddert hatte, hielt in ihrer Bewegung inne.
"Haar'chak!"

Einen guten Rutsch ins neue Jahr , meine lieben Leserlis!
Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr habt schön gefeiert!
Ich hoffe mal der Kater ist nicht all zu schlimm gewesen😂
Apropos Kater ... Wisst ihr wie mein 2021 angefangen hat?
Unser Kater hat aus Panik vor dem Feuerwerk unserer Nachbarn uns auf die Schuhe gepinkelt.
Der ganze Flur war nass ...
Ich bin an 'nem Lachflash gestorben, während der Rest meiner Familie versucht hat alles aufzuwischen.
Ein schlechtes Omen, sag ich euch🤣
Keine Ahnung ob nur für mich oder für ganz 2021 ... 🤔

Zu dem vielen Mando'a in diesem Kapi:

Me'vaar ti gar? - Wie geht es dir?
Naas. - Mir geht's gut, danke. (wörtl. "Nichts")
Ner vod - Mein Bruder, meine Schwester, mein Freund
N'eparavu takisit. - Entschuldigung. (wörtl. "Ich esse meine Beleidigung")
Udessi - Beruhig dich, Komm runter
Cyar'ika - Liebling, Schatz, Darling, Sweetheart
Haar'chak! - Verdammt!

Das war es mit der heutigen Mando'a-Lektion.

Ich wünsche einen guten Rutsch!
Eure Leni❤️

Mein Leben ist verrückt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt