Marie-Christin

4 @Marie-Christinjeske Denk mal darüber nach, ob Du den Inhalt Deines Werkes nicht vielleicht sogar in eine Romanform bringen könntest - lies den Weltentanz oder höre ihn dir an, er ist ein gutes Beispiel, wie immens viel an Reflexion man über die Charaktere mit hinein bringen kann.
            Die Idee ist: Wenn Du eine Biografie mit Reflexion schreibst, wäre das für eine kleine Leserschaft interessant, die sich mit diesem oder zumindest ähnlich gelegenen Themen im eigenen Leben auseinandersetzen, das Buch würde ein Randprodukt bleiben. Wenn Du es in eine spannende und berührende Romanform bringen könntest, Du würdest die halbe Welt erreichen können. In Romanform könnte es bei Erfolg auch eine Verfilmung geben, als Autobiografie nicht. Man müsste es dann erst in eine Romanform bringen, und das ist für Produzenten zu kostspielig und teuer. 
            Oft sind Werke interessant, an denen die Autoren die wesentlichen Dinge bereits gut umgesetzt abliefern: Überzeugende und spannende Charaktere, dramatische Verwickungen und Beziehungen, eine gute Storyline und genug Stoff für einen Film oder sogar eine Kleinserie. Davon lässt sich dann schnell ein Script schreiben, und Zeit ist bei einer Buchadaption immer Geld, hier ist ja nicht Hollywood.
            Nur ein paar Gedanken von mir - da Schreiben sehr aufwändig ist und so viel Zeit braucht und Du da ein mittelschweres Projekt in Arbeit hast, das sich nicht nebenher und auch absolut nicht leicht schreibt, wollte ich hier besser sofort Anregung geben und es nicht erst sagen, wenn Du mit allem soweit fertig bist. ;-)

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            @Marie-Christinjeske Auch darum denke ich, das Paid Programm ist nicht auf detailreich geschriebene und umfangreiche Romane mit tieferem Sinn, sondern eher auf schlichtere und nicht so dicht erzählte Stories zugeschnitten. Und dann ist da auch die Selektion, die man damit betreibt - man gibt hier nicht allen guten Schreibern eine Chance, sondern nur Autoren aus bestimmten Genres - eben dem, was die Masse der jüngeren Leserinnen hier überwiegend sucht. Es gibt unter den Paid Stories viele, deren Qualität nicht besser als der Durchschnitt hier ist (der nicht allzu gut ist) - man bekommt hier für Geld also nicht die besseren Autoren und besseren Geschichten, denn es gibt hier manche herausragend talentierte Schreibende mit richtig guten Geschichten, die aber niemals eine Einladung ins Paid Programm bekommen würde. 
            
            Und WP verdient an den Paid Stories natürlich auch mit. Die Leser finden im großen Gratis-Bereich gute Stories, die besser geschrieben sind als das, was da gegen Bezahlung angeboten bekommt. Ich habe da schon Geschichten gefunden, da würde ich jeden einzelnen Absatz anstreichen und könnte auch begründen, warum hier, da und dort eine Stelle sehr unglücklich formuliert, der Einstieg misslungen oder der Dialog flach und ohne Dynamik ist. Hier sitzen keine Profis, sondern Geschäftsleute - und eine Menge ernannter (zumeist junger) Helfer.
            
            "Es geht um mehr als nur Geschichten oder Bücher, die wir schreiben."
            Ja, exakt, das sage ich auch immer über meinen "Vampirroman, der ein Menschenroman ist" (Titel des Making Ofs zum Weltentanz): Es geht nicht um Vampire - es geht um uns.
            Wir geben den Lesern Blicke in die Welt und ins eigene Innere, wir verschenken Perspektiven und Ansichten, wir bringen Fragen auf und bieten Antworten an.

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            @Marie-Christinjeske Kostenpflichtige Werke - die nennen sich hier "Paid Story". Wir Autoren entscheiden nicht selbst, ob wir eine Story zum bezahlten Lesen oder gratis anbieten; Wir selbst können unsere Story auch nicht für das Paid Programm einreichen, Wattpad hat Leutchen, die hier nach "Paid Stories" suchen und den Autor anschreiben, wenn seine Story ins Paid Programm aufgenommen werden soll. Man entscheidet dann, ob man das will oder lieber nicht. Ich verweigere mich dem Paid Programm aus zwei Gründen: 1. weil ich auch Leserinnen habe, die schlichtweg das Geld nicht hätten, aber meine Geschichten lieben - und 2. weil Wattpad einige Bedingungen an die Teilnahme knüpft, die mir als Autorin nicht sympathisch sind. 
            Ein dritter Punkt wäre, dass die Leser, wenn sie für eine Paid Story nicht bezahlen wollen, auch die Möglichkeit haben, über das Ansehen von Werbefilmen zu ihren "Coins" kommen, mit denen sie dann das nächste Kapitel freischalten können. Das klingt leserfreundlich - das Problem ist nur, dass man (wenn ich mich richtig erinnere) höchstens zwei Kapitel pro Tag freischalten darf, ein drittes würde nicht funktionieren, es sei denn, man bezahlt seine Münzen mit realem Geld, dann kann man auch das gesamte Buch auf einmal bezahlen und alles in einem Rutsch lesen. 
            Meine Geschichten lösen bei vielen stundenlange Lesephasen aus, die Leute versinken in der Story 7und lesen ganze Nächte und Wochenenden durch, und das ist toll - für die Leser und für mich. Ich möchte, dass meine Geschichten so gelesen werden können, wie es die Leser wollen; das Paid Programm soll meinen Lesern die schönsten oder spannendsten Szenen, die oft über zwei oder drei Teilkapitel gehen, nicht zerfetzen und damit die atmosphärischen und Spannungsbögen verbasseln, das nimmt Wirkung weg und verdirbt den Lesern die schönsten Szenen und spannenden Zusammenhänge.