XXIV-Selbstlosigkeit

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Hermine war stets selbstlos gewesen. Obwohl sie nur menschliches Blut in sich trug, oder eben genau deshalb, war sie bereit, Hogwarts mit ihrem Leben zu verteidigen. Sie wusste es, die Prioritäten abzuwiegen. Das eigene Wohl stand für sie stetig hinter dem Wohl der Gemeinschaft.

Doch an dem Tag erwachte der Wunsch nach eigenem Wohl in ihr. Hermine wusste immer alle Deatils, auch die unscheinbarsten, wahrzunhemen und diese in ihre Pläne einzubauen. Deshalb war sie wohl auch die einzige, die von dem einem Satz in dem Gedicht verunsichert worden war.

Es zu zerbrechen.

Ihr wurde bereits auf dem Weg nach Draußen klar, dass mit Es nicht nur das Böse gemeint war. Um das Böse zu zerstören, musste man ein Fünkchen Gutes mit dem Bösen in den Abrund stürzen. Und dieses Gute war die Bindung zwischen den vier Schülern.

Es war die Freundschaft mit Neville und Luna und die Liebe zu Draco, die sie opfern musste. Sie alle mussten diese opfern, doch nur Hermine war sich dessen bewusst.

Doch als sie sich kurz umdrehte, hunderte von Schülern kämpfen sah; sah wie die Lehrer die Schule mit Leib und Seele verteidigten, konnte sie nicht mehr aufgeben. Sie wusste, dass sie es niemals übers Herz bringen würde, diesen Menschen ihr zweites Zuhause zu nehmen.

Hermine war nun fest entschlossen Draco zu finden und es zu Ende zu bringen. Das hätte auch Dumbledore von ihr gewollt, da war sie sich sicher. Sie hatte immer vermutet, dass der Schulleiter stets mehr wusste als alle anderen. Kurz vor seinem Tod hatte er mit der jungen Schülerin gesprochen und seine Worte hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt.

Manchmal muss man viel eigenes opfern, um viel gemeinsames zu retten.

Das hatte der alte Mann mit einem traurigem Lächeln zu Hermine gesagt und war gegangen.

Draco kämpfte grade gegen einen besonders breit gebauten Todesser, als Hermine ihn erblickte. Zielstrebig stürmte sie auf den Jungen zu, schoss mithilfe ihres Zauberstabes einige Flüche zur Seite ab und gesellte sich zu Draco. Dieser war sichtlich erfreut sie zu sehen, doch Hermine wusste, dass sie nicht die Zeit dazu hatten, um sich in die Arme zu fallen. Keuchend und mit viel Gestik, erläuterte sie Draco die Situation. Und obwohl er sicherlich nicht viel von ihrem Gestammel verstanden hatte, nickte er entschlossen und machte sich mit ihr auf den Weg zu Luna und Neville. Der braunhaarige Junge und das weißhaarige Mädchen warteten wie abgesprochen an der großen Tür und schauten sich ängstlich um. Um sie herum tobte der Kampf und nicht selten wurden sie von einem Todesser entdeckt und angegriffen. Trotzdem schafften es die vier sich letztendlich unauffälig Seprun zu nähern. Der dunkle Magier hatte grade die Hände in die Luft gehoben und war dabei einen erneuten Fluch zu beschwören, als Hermine und ihre Kameraden ihn umzingelten. Zwar waren sie bloß zu viert und selbst ziemlich ratlos, doch ihre Anwesenheit reichte aus, um Seprun sichtlich zu verwirren.

„Schnell!", rief Hermine und rief sich den Zauberspruch, den sie zu sagen hatten wieder ins Gedächtnis. Die vier hatten einen Kreis um Seprun gebildet und hielten sich an den Händen fest. Hermine blickte Seprun direkt ins abstoßende Gesicht.

Draco verschränkte seine Finger in ihren und drückte ihre Hand. Die andere lag lose in der von Neville. Dieser hatte sich, trotz der Gefahr der Situation, geweigert neben Draco zu stehen. Manchmal kam Hermine ihr Freund, wie ein trotziges Kleinkind vor.

Genau wie Ron. Ron, der wegen fehlendem Nachricht beleidigt werden konnte.

Jedoch verdrängte Hermine, die Gedanken an Ron, Harry und Ginny. Denn sie hatte Größeres und Wichtiges zu tun. Zum zweiten Mal musste sie beweisen, dass sie in der Lage war alles unter Kontrolle zu haben.

Sie alle atmeten tief ein und sprachen die Worte, die sie in dem Gedicht gefunden hatten.

Obscuritus detruitus, lumos maximus.

A hidden year (Dramione FF)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin