Abschied von einem Freund

Ob Gotteslästerer, Selbstmörder, oder Menschen, die sich selbst verflucht haben, die finden keine Ruhe im Grab. Auch wer Grundsteine verletzt und Land verwüstet hat, unschuldig gestorben ist, ruhelose Seelen finden keinen Frieden. Finden nicht das Licht, sind auf Erden gefesselt und verweilen auf ewig in Einsamkeit. Seelen, die zu Lebzeiten noch längst nicht das erfüllen konnten, was ihnen viel bedeutet hat. Ziele, Wünsche und Träume jedoch bleiben vorhanden. Und manchmal bildet sich aus einer verlassenen Seele, entstanden aus der zerbrochenen Psyche, eine Art Groll. Manchmal erfüllt Hass, Verzweiflung und Ahnungslosigkeit ein einst so reines Herz einer Person, das von ihren Mitmenschen geschwärzt wurde. Wenn sich dann das Begehren nach Rache bildet, sucht diese Seele nach allen Möglichkeiten, um von der eigentlich noch immer vorhandenen Lebhaftigkeit überzeugen zu können. Spielt solch eine Begierde eine entscheidende Rolle, sollte man die Toten ruhen lassen, um nicht von ihrer Wut in Berührung zu bekommen.

Anna Hanson, eine junge Erwachsene im Alter von 18 Jahren, hatte alles, was sie sich wünschte, bis sich ihr Leben schlagartig veränderte, nachdem ihr bester Freund Martin aus unerklärlichen Gründen tot im eigenen Gartenpool aufgefunden wurde. War es ein Unfall? Mord oder sogar Selbstmord? Doch welches Motiv hätte Annas Freund dafür gehabt? Schwerst bedrückt musste die junge Abiturientin diese schockierende Nachricht erst einmal verdauen und beschloss, nach Angebot der Mutter des verstorbenen Freundes, einige Erinnerungsstücke mitzunehmen. Neben gemeinsamen Fotos, fand sich darunter auch eine alte, kistenartige Konsole und ein etikettloses Spielmodul, welches Anna sehr an Martin erinnerte und mit ihm verband. Aus Neugierde, und mit der Hoffnung ihm durch das Spielen dennoch nah zu sein, befasste sich Anna mit der N64-Kassette und musste nur wenig später feststellen, dass sich das Spiel als nicht sonderlich ungefährlich entpuppte.